Tarsaltunnelsyndrom
- Aktualisiert: 08 Feb., 2025
- Dr. Michael Falahati
Das Tarsaltunnelsyndrom ist eine Erkrankung, bei der der Nervus tibialis im Fußgelenk eingeklemmt wird. Dies führt zu Schmerzen, Kribbeln oder Taubheitsgefühlen im Fuß. Ursachen können Verletzungen, Schwellungen oder andere Druckquellen sein. Frauen sind häufiger betroffen als Männer.
Was sind die Hauptursachen des Tarsaltunnelsyndroms?
Das Tarsaltunnelsyndrom entsteht durch eine Einengung des Nervus tibialis im Bereich des inneren Knöchels. Zu den häufigsten Ursachen gehören: Verletzungen wie Knöchelbrüche oder Verstauchungen, Schwellungen durch Überlastung oder Sport, Ganglien oder Zysten im Tunnelbereich, und Fußfehlstellungen wie ein Plattfuß. Auch systemische Erkrankungen wie Diabetes oder Rheuma können eine Rolle spielen. Bei etwa einem Drittel der Fälle lässt sich keine eindeutige Ursache finden. Das Syndrom tritt häufiger bei Frauen auf und kann Menschen jeden Alters betreffen, besonders aber im mittleren Lebensalter.
Welche Symptome sind typisch für das Tarsaltunnelsyndrom?
Die charakteristischen Symptome entwickeln sich meist schleichend und umfassen brennende oder stechende Schmerzen an der Innenseite des Knöchels, die häufig in die Fußsohle ausstrahlen. Typisch sind auch Kribbeln, Taubheitsgefühle oder elektrisierende Empfindungen in der Fußsohle, besonders nachts oder bei längerer Belastung. Die Beschwerden verstärken sich oft beim Gehen oder Stehen und können durch Hochlegen des Beines gelindert werden. In fortgeschrittenen Fällen kann es zu Muskelschwäche und Koordinationsstörungen im Fuß kommen.
Wie wird das Tarsaltunnelsyndrom diagnostiziert?
Die Diagnose erfolgt durch eine Kombination aus ausführlicher Anamnese und körperlicher Untersuchung. Der Arzt prüft die Sensibilität und Kraft im Fuß sowie spezifische Auslösetests wie das Tinel-Zeichen am inneren Knöchel. Zur Bestätigung dient eine Nervenleitgeschwindigkeitsmessung (NLG) und Elektromyographie (EMG). Bildgebende Verfahren wie MRT oder Ultraschall werden eingesetzt, um strukturelle Ursachen wie Zysten oder Tumoren auszuschließen und die optimale Behandlungsstrategie zu planen.
Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es für das Tarsaltunnelsyndrom?
Die Behandlung erfolgt stufenweise, beginnend mit konservativen Maßnahmen. Dazu gehören Entlastung, orthopädische Einlagen, entstauende Physiotherapie und entzündungshemmende Medikamente. Auch lokale Kortisoninjektionen können kurzfristig Linderung verschaffen. Bei anhaltenden Beschwerden oder zunehmenden neurologischen Ausfällen ist eine operative Behandlung angezeigt. Dabei wird der Tarsaltunnel erweitert, um den Nerv zu entlasten. Die Erfolgsaussichten sind bei frühzeitiger Operation gut, etwa 80-90% der Patienten berichten über eine deutliche Besserung.
Literatur
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J. Kiel, K. Kaiser (2022).
„Tarsal Tunnel Syndrome.“
StatPearls [Internet]. -
K. Kim, R. Kokubo, T. Isu, M. Nariai, D. Morimoto, M. Kawauchi, A. Morita (2022).
„Magnetic Resonance Imaging Findings in Patients with Tarsal Tunnel Syndrome.“
Neurologia medico-chirurgica, 62(12), 552–558. - Siehe auch: Ulnarisrinnen-SyndromKarpaltunnelsyndromThoracic-outlet-SyndromMeralgia Paraesthetica
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