Meralgia Paresthetica
- 02 Nov, 2024
- Dr. Michael Falahati
Was ist Meralgia Paresthetica und welche Ursachen hat sie?
Meralgia Paresthetica ist eine Nervenerkrankung, bei der der seitliche Oberschenkelnerv (Nervus cutaneus femoris lateralis) durch Druck oder Dehnung gereizt wird. Häufige Ursachen sind: Übergewicht, enge Kleidung wie Jeans oder Gürtel, Schwangerschaft und längeres Sitzen mit übereinander geschlagenen Beinen. Auch Operationen im Beckenbereich, intensive sportliche Aktivitäten oder Diabetes können den Nerv schädigen. Die Erkrankung tritt besonders häufig bei Menschen zwischen 30 und 50 Jahren auf, wobei Männer häufiger betroffen sind als Frauen. Die gute Nachricht: In vielen Fällen lässt sich die Ursache identifizieren und behandeln.
Welche Symptome treten bei Meralgia Paresthetica auf?
Die charakteristischen Symptome der Meralgia Paresthetica sind brennende oder stechende Schmerzen an der Außenseite des Oberschenkels. Betroffene beschreiben oft ein Kribbeln, Taubheitsgefühle oder eine erhöhte Berührungsempfindlichkeit in diesem Bereich. Die Beschwerden verstärken sich typischerweise beim Stehen, Gehen oder Hüftstrecken und verbessern sich in sitzender Position mit leicht gebeugter Hüfte. Charakteristisch ist, dass die Symptome meist einseitig auftreten und sich auf ein klar begrenztes Hautareal beschränken. Die Muskelkraft bleibt dabei unbeeinträchtigt, da nur ein Hautnerv betroffen ist.
Wie wird Meralgia Paresthetica behandelt?
Die Behandlung erfolgt zunächst konservativ durch Vermeidung auslösender Faktoren: Gewichtsreduktion bei Übergewicht, Verzicht auf enge Kleidung und Anpassung von Sitzhaltungen. Physiotherapie und gezielte Dehnübungen können zur Nervenmobilisation beitragen. Bei anhaltenden Beschwerden werden schmerzlindernde Medikamente wie Gabapentin oder Pregabalin eingesetzt. Lokale Kortisoninjektionen können in hartnäckigen Fällen Linderung verschaffen. Nur bei schweren, therapieresistenten Fällen wird eine operative Nervenentlastung (Neurochirurgie) erwogen. Die Prognose ist bei frühzeitiger Behandlung meist gut, etwa 85% der Patienten sprechen auf konservative Therapie an.
Literatur
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G. K. Ivins (2000).
„Meralgia paresthetica, the elusive diagnosis: clinical experience with 14 adult patients.“
Ann Surg, 232(2), 281–286.
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