Meralgia Paraesthetica
- Aktualisiert: 06 Feb., 2025
- Dr. Michael Falahati
Meralgia paraesthetica ist ein schmerzhaftes Nervenleiden, bei dem der Nervus cutaneus femoris lateralis im Leistenbereich eingeklemmt wird. Dies verursacht brennende Schmerzen, Taubheitsgefühle oder Kribbeln an der Außenseite des Oberschenkels. Häufige Auslöser sind enge Kleidung, Gewichtszunahme oder Schwangerschaft.
Was sind die Hauptursachen für Meralgia paraesthetica?
Meralgia paraesthetica entsteht durch Kompression des seitlichen Oberschenkelnerven (N. cutaneus femoris lateralis). Die häufigsten Ursachen sind: enge Kleidung wie Jeans oder Gürtel, starke Gewichtszu- oder -abnahme, Schwangerschaft und intensive sportliche Aktivitäten. Auch Operationen im Beckenbereich, Diabetes mellitus oder eine falsche Körperhaltung können den Nerv schädigen. Besonders gefährdet sind Menschen mit Übergewicht, Schwangere und Personen, die berufsbedingt lange stehen müssen. Männer sind statistisch häufiger betroffen als Frauen, wobei das Risiko mit zunehmendem Alter steigt.
Welche Symptome treten bei Meralgia paraesthetica auf?
Die charakteristischen Symptome sind brennende oder stechende Schmerzen sowie Taubheitsgefühle an der Außenseite des Oberschenkels. Typisch ist, dass die Beschwerden bei längerem Stehen oder Gehen zunehmen und sich beim Sitzen oder Liegen mit angewinkelten Beinen bessern. Patienten berichten häufig über eine erhöhte Berührungsempfindlichkeit der betroffenen Hautareale. Die Symptome sind meist einseitig und können von leichten Missempfindungen bis hin zu starken Schmerzen reichen. Wichtig: Muskelkraft und Reflexe bleiben normal erhalten.
Wie wird Meralgia paraesthetica diagnostiziert?
Die Diagnose erfolgt hauptsächlich durch eine gründliche körperliche Untersuchung und Befragung des Patienten. Der Arzt prüft das typische Verteilungsmuster der Beschwerden und sucht nach einem Druckschmerzpunkt nahe dem vorderen Beckenkamm. Neurologische Tests helfen, andere Erkrankungen auszuschließen. Eine elektrophysiologische Untersuchung kann die Diagnose bestätigen. Bildgebende Verfahren wie MRT werden nur bei Verdacht auf andere Ursachen eingesetzt. Wichtig ist die Unterscheidung von einem Bandscheibenvorfall oder anderen Nervenerkrankungen.
Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es für Meralgia paraesthetica?
Die Behandlung beginnt mit der Beseitigung auslösender Faktoren wie enger Kleidung oder Übergewicht. Physiotherapie und gezielte Dehnübungen können die Beschwerden lindern. Bei akuten Schmerzen helfen Kälte- oder Wärmeanwendungen sowie entzündungshemmende Medikamente. In hartnäckigen Fällen können lokale Betäubungsmittel oder Kortison-Injektionen eingesetzt werden. Als letzte Option kommt ein minimal-invasiver chirurgischer Eingriff in Frage, bei dem der Nerv dekomprimiert wird. Die Prognose ist generell gut, besonders wenn die Ursachen früh erkannt und behandelt werden.
Literatur
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G. K. Ivins (2000).
„Meralgia paresthetica, the elusive diagnosis: clinical experience with 14 adult patients.“
Ann Surg, 232(2), 281–286. - Siehe auch: Ischialgie-UrsachenPiriformis-SyndromTarsaltunnelsyndromKarpaltunnelsyndrom
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