Obstipation
- Aktualisiert: 08 Feb., 2025
- Dr. Michael Falahati
Obstipation, auch Verstopfung genannt, ist eine häufige Verdauungsstörung, bei der der Stuhlgang seltener als dreimal pro Woche auftritt und oft mit starkem Pressen, hartem Stuhl oder einem Gefühl der unvollständigen Entleerung verbunden ist. Sie betrifft vor allem Frauen und ältere Menschen.
Was sind die Hauptursachen für Verstopfung?
Verstopfung (Obstipation) kann verschiedene Ursachen haben. Häufig sind Bewegungsmangel, ballaststoffarme Ernährung und zu geringe Flüssigkeitsaufnahme die Auslöser. Auch Medikamente wie Schmerzmittel, Antidepressiva oder Eisenpräparate können Verstopfung verursachen. Bei der chronischen Form unterscheidet man zwischen verlangsamter Darmpassage, Problemen im Enddarmbereich oder funktioneller Verstopfung ohne organische Ursache. Besondere Lebensphasen wie Schwangerschaft oder Reisen können ebenfalls zu Verstopfung führen. Bei Kindern tritt sie oft durch das bewusste Zurückhalten des Stuhls auf. Wichtig ist, dass anhaltende Verstopfung ärztlich abgeklärt wird, um ernsthafte Erkrankungen auszuschließen.
Welche Symptome deuten auf eine Verstopfung hin?
Die Hauptsymptome einer Verstopfung sind weniger als drei Stuhlgänge pro Woche, harter und trockener Stuhl sowie erschwertes Pressen beim Toilettengang. Betroffene berichten häufig über ein Gefühl der unvollständigen Entleerung, Blähungen und Bauchschmerzen. Alarmzeichen, die einen sofortigen Arztbesuch erfordern, sind plötzlich einsetzende starke Bauchschmerzen, Fieber, Übelkeit mit Erbrechen oder Blut im Stuhl. Auch ein aufgeblähter, harter Bauch kann auf einen Darmverschluss hinweisen und sollte umgehend medizinisch abgeklärt werden.
Wie wird Verstopfung diagnostiziert?
Die Diagnose basiert zunächst auf einem ausführlichen Arztgespräch über Stuhlgewohnheiten, Ernährung, Medikamente und Begleitsymptome. Die körperliche Untersuchung umfasst das Abtasten des Bauches und eine Enddarmuntersuchung. Zur Beurteilung der Stuhlbeschaffenheit wird die Bristol-Stuhlformen-Skala verwendet. Bei Verdacht auf zugrundeliegende Erkrankungen können weitere Untersuchungen wie Darmspiegelung, Röntgen oder Transitzeitmessung erforderlich sein. Besonders bei älteren Menschen oder bei Warnsymptomen ist eine gründliche Abklärung wichtig.
Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es bei Verstopfung?
Die Behandlung folgt einem Stufenplan. An erster Stelle stehen Lebensstiländerungen wie ausreichende Flüssigkeitszufuhr (mindestens 1,5-2 Liter täglich), ballaststoffreiche Ernährung und regelmäßige Bewegung. Unterstützend können Quellmittel wie Flohsamen oder osmotische Abführmittel wie Macrogol eingesetzt werden. Bei anhaltenden Beschwerden kommen stimulierende Abführmittel wie Bisacodyl in Frage. Neue Therapieoptionen umfassen spezielle Medikamente für chronische Verstopfung und Probiotika. Bei Beckenbodenproblemen hilft oft Physiotherapie mit Biofeedback. Wichtig ist, die Ursache der Verstopfung zu behandeln und nicht nur die Symptome.
Literatur
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Giulia Enders (2014).
„Darm mit Charme: alles über ein unterschätztes Organ.“
Ullstein. -
Julia Seiderer-Nack (2014).
„Was passiert im Darm? Neues Wissen für mehr Darmgesundheit, Darmbarriere, Bauchhirn, Immunsystem und die richtige Ernährung.“
Südwest. - Siehe auch: DysphagieBandscheibenvorfallOsteoporoseRückenschmerzen
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