Transverse Myelitis
- Aktualisiert: 07 Feb., 2025
- Dr. Michael Falahati
Transverse Myelitis ist eine seltene neurologische Erkrankung, bei der das Rückenmark entzündet ist. Diese Entzündung kann zu Symptomen wie Muskelschwäche, Lähmungen, Gefühlsstörungen und Schmerzen führen. Die Erkrankung betrifft Menschen jeden Alters und kann plötzlich auftreten, oft nach Infektionen.
Was sind die Hauptursachen der Transversen Myelitis?
Transverse Myelitis (TM) entsteht hauptsächlich durch eine Fehlreaktion des Immunsystems, die das Rückenmark angreift. Häufige Auslöser sind virale Infektionen (z.B. Herpes-Viren, COVID-19) oder bakterielle Erkrankungen. In etwa 15-30% der Fälle tritt TM als Teil einer anderen Autoimmunerkrankung wie Multiple Sklerose oder Neuromyelitis optica auf. Bei etwa einem Drittel der Patienten bleibt die Ursache unbekannt (idiopathisch). Seltenere Auslöser können Impfungen, bestimmte Medikamente oder Durchblutungsstörungen sein. Aktuelle Forschungen zeigen auch mögliche genetische Risikofaktoren auf.
Welche Symptome können bei Transverser Myelitis auftreten?
Die Symptome der Transversen Myelitis entwickeln sich typischerweise innerhalb von Stunden bis wenigen Tagen. Charakteristisch sind beidseitige Symptome unterhalb der geschädigten Rückenmarksregion: Lähmungserscheinungen, Gefühlsstörungen (Taubheit, Kribbeln), starke Rückenschmerzen und Muskelkrämpfe. Häufig treten auch Blasen-, Darm- und Sexualfunktionsstörungen auf. Die Schwere reicht von leichten Empfindungsstörungen bis zur kompletten Querschnittslähmung. Je höher die Schädigung im Rückenmark liegt, desto ausgedehnter sind die Symptome. Etwa 45% der Patienten berichten initial über starke Schmerzen.
Wie wird Transverse Myelitis diagnostiziert?
Die Diagnose der TM basiert auf einem Drei-Säulen-Konzept: Erstens die MRT-Bildgebung von Gehirn und Rückenmark, die charakteristische Entzündungsherde zeigt. Zweitens die Analyse der Rückenmarksflüssigkeit (Liquor) auf Entzündungszeichen und spezifische Antikörper. Drittens Blutuntersuchungen zum Ausschluss anderer Erkrankungen und zur Bestimmung von Autoantikörpern. Neue diagnostische Marker wie der AQP4-Antikörper helfen bei der Unterscheidung von ähnlichen Erkrankungen. Eine rasche Diagnose innerhalb der ersten 24-48 Stunden ist für den Behandlungserfolg entscheidend.
Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es für Transverse Myelitis?
Die Behandlung erfolgt nach einem modernen Stufenkonzept: Die Akuttherapie besteht aus hochdosierten Kortikosteroiden über 5-7 Tage. Bei unzureichendem Ansprechen folgt eine Plasmapherese. Parallel werden mögliche Grunderkrankungen behandelt. Die anschließende Rehabilitationsphase umfasst intensive Physiotherapie, Ergotherapie und bei Bedarf psychologische Unterstützung. Neue Therapieansätze wie die Immunadsorption oder spezifische Antikörpertherapien werden in schweren Fällen eingesetzt. Begleitende Symptome wie Spastik oder Blasenstörungen werden gezielt behandelt.
Wie ist die Prognose für Patienten mit Transverser Myelitis?
Die Prognose hat sich durch moderne Therapiekonzepte deutlich verbessert. Etwa ein Drittel der Patienten erholt sich vollständig, ein weiteres Drittel behält moderate Einschränkungen, und ein Drittel hat schwerwiegendere bleibende Symptome. Positive Prognosefaktoren sind ein schneller Therapiebeginn, jüngeres Alter und das Fehlen bestimmter Antikörper. Die Hauptverbesserung tritt in den ersten 3-6 Monaten ein, kann aber bis zu 2 Jahre andauern. Das Rückfallrisiko liegt bei isolierter TM bei unter 5%, erhöht sich aber bei zugrundeliegenden Autoimmunerkrankungen.
Literatur
- Siehe auch: DiastematomyelieNeuromyelitis-optica-Spektrum-ErkrankungenSyringomyelieZervikale Myelopathie
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