Syringomyelie
- 02 Nov, 2024
- Dr. Michael Falahati
Was ist Syringomyelie und wie häufig tritt sie auf?
Syringomyelie ist eine seltene neurologische Erkrankung, bei der sich flüssigkeitsgefüllte Hohlräume (Syrinx) im Rückenmark bilden. Diese entstehen meist durch Störungen im Fluss der Gehirn-Rückenmarksflüssigkeit, oft in Verbindung mit angeborenen Fehlbildungen wie der Chiari-Malformation. Die Erkrankung betrifft etwa 8,4 von 100.000 Menschen, wobei die Diagnosen dank verbesserter bildgebender Verfahren zunehmen. Typischerweise manifestiert sich die Erkrankung zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr. Durch moderne MRT-Techniken werden heute auch viele asymptomatische Fälle frühzeitig erkannt, was eine bessere Verlaufskontrolle ermöglicht.
Welche Symptome verursacht Syringomyelie und wie wird sie diagnostiziert?
Die Symptome entwickeln sich meist schleichend und können stark variieren. Typisch sind: Schmerzunempfindlichkeit in bestimmten Körperregionen, Muskelschmerzen und -schwäche (besonders in Armen/Schultern), Gefühlsstörungen für Temperatur und Schmerz sowie Koordinationsprobleme. In fortgeschrittenen Fällen können Lähmungserscheinungen und Skoliose auftreten. Die Diagnose erfolgt primär durch MRT-Untersuchungen, die die Hohlräume im Rückenmark präzise darstellen. Ergänzend können neurologische Untersuchungen, Elektrophysiologie und bei Bedarf eine Liquoruntersuchung durchgeführt werden. Regelmäßige MRT-Kontrollen sind wichtig, um den Krankheitsverlauf zu überwachen.
Wie wird Syringomyelie behandelt und gibt es Heilungsmöglichkeiten?
Die Behandlung der Syringomyelie ist individuell und richtet sich nach Ursache und Schweregrad. Eine komplette Heilung ist derzeit nicht möglich, aber moderne Therapieansätze können den Krankheitsverlauf positiv beeinflussen. Bei zugrundeliegenden Fehlbildungen wie der Chiari-Malformation kann eine neurochirurgische Operation sinnvoll sein, um den Liquorfluss zu verbessern. Konservative Therapien umfassen Schmerzmanagement, spezialisierte Physiotherapie und Ergotherapie zur Erhaltung der Funktionalität. Regelmäßige neurologische Kontrollen sind essentiell. Bei etwa 50% der Patienten kann durch frühzeitige Behandlung eine Stabilisierung erreicht werden.
Literatur
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„Neurologie.“
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„Klinisches Wörterbuch.“
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J. P. Kuhn, T. L. Slovis, J. O. Haller (2004).
„Caffey’s Pediatric Diagnostic Imaging.“
Mosby, 10. Auflage, ISBN 0-323-01109-8.
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