Scheuermann-Krankheit

Was ist die Scheuermann-Krankheit und wer ist am häufigsten betroffen?

Die Scheuermann-Krankheit ist eine während der Pubertät auftretende Entwicklungsstörung der Wirbelsäule, die zu einer verstärkten Rundung im Brustwirbelsäulenbereich (Kyphose) führt. Betroffen sind vorwiegend Jugendliche zwischen 12 und 17 Jahren, wobei Jungen etwa drei- bis viermal häufiger erkranken als Mädchen. Charakteristisch sind keilförmige Verformungen mehrerer Wirbelkörper, die zu einer fixierten Fehlhaltung führen können. Moderne Studien zeigen, dass neben genetischen Faktoren auch biomechanische Belastungen und Störungen des Knorpelstoffwechsels eine Rolle spielen. Typische Symptome sind eine sichtbare Rundung der oberen Rückenpartie sowie mögliche Rückenschmerzen, besonders nach längerer Belastung. Die Diagnose erfolgt durch klinische Untersuchung und Bildgebung.

Welche Behandlungsoptionen gibt es bei der Scheuermann-Krankheit?

Die moderne Behandlung der Scheuermann-Krankheit folgt einem multimodalen Ansatz. Im Zentrum steht eine individualisierte Physiotherapie mit spezifischen Übungen zur Kräftigung der Rückenmuskulatur und Verbesserung der Körperhaltung. Ergänzend werden rückenfreundliche Sportarten wie Schwimmen, moderates Krafttraining oder Yoga empfohlen. Bei stärkeren Verkrümmungen (>45° nach Cobb) oder anhaltenden Schmerzen kommen moderne, leichte Korsetts zum Einsatz, die tagsüber getragen werden. Eine Operation wird nur in schweren Fällen (>70° Krümmung) oder bei therapieresistenten Schmerzen erwogen. Neue Behandlungskonzepte betonen auch die Bedeutung der psychosozialen Unterstützung und Ergotherapie für einen ganzheitlichen Therapieerfolg.

Welche Langzeitprognose haben Patienten mit der Scheuermann-Krankheit?

Aktuelle Langzeitstudien zeigen eine überwiegend positive Prognose für Patienten mit Scheuermann-Krankheit. Nach Wachstumsabschluss kommt die Erkrankung zum Stillstand, und etwa 70% der Betroffenen leben beschwerdefrei. Die Lebensqualität entspricht weitgehend der der Allgemeinbevölkerung. Wichtige Faktoren für einen günstigen Verlauf sind regelmäßige körperliche Aktivität, Gewichtskontrolle und gute Körperhaltung. Ein erhöhtes Risiko für Rückenschmerzen besteht bei starken Verkrümmungen (>75°) oder Begleiterkrankungen. Moderne Präventionsprogramme und frühzeitige Behandlung können das Risiko für Spätfolgen deutlich reduzieren. Regelmäßige ärztliche Kontrollen sind bis zum Wachstumsabschluss empfehlenswert.

Literatur

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    Springer-Verlag, Berlin / Heidelberg, S. 120–127.
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    „Kyphosis dorsalis juvenilis.“
    Zeitschrift für orthopädische Chirurgie einschließlich der Heilgymnastik und Massage, Band 41, S. 305–317.

Disclaimer: Diese Informationen dienen ausschließlich zu Bildungszwecken und ersetzen keine professionelle medizinische Beratung, Diagnose oder Behandlung. Konsultieren Sie bei gesundheitlichen Fragen oder Beschwerden stets eine qualifizierte Ärztin oder einen qualifizierten Arzt. Der Autor und die Herausgeber dieser Seite übernehmen keine Haftung für etwaige Schäden, die sich aus der Verwendung der hier enthaltenen Informationen ergeben.

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