Spina Bifida

Spina bifida ist eine angeborene Fehlbildung der Wirbelsäule, bei der sich das Neuralrohr im Embryo nicht vollständig schließt. Dies kann zu einem offenen Rücken führen, der das Rückenmark und die Nerven schädigen kann. Die Schwere der Symptome variiert je nach Ausprägung der Fehlbildung.

Was sind die Hauptursachen von Spina Bifida und wie häufig tritt sie auf?

Spina Bifida entsteht in der frühen Schwangerschaft durch eine unvollständige Entwicklung des Neuralrohrs. Die Hauptursache ist ein komplexes Zusammenspiel aus genetischen Faktoren und Umwelteinflüssen. Ein kritischer Faktor ist Folsäuremangel – Studien zeigen, dass eine ausreichende Folsäureeinnahme vor und während der ersten Schwangerschaftswochen das Risiko um bis zu 70% senken kann. Die Häufigkeit liegt in Mitteleuropa bei etwa 1:1000 Geburten, wobei die Rate durch präventive Folsäuresupplementierung in den letzten Jahrzehnten deutlich gesunken ist. Weitere Risikofaktoren sind mütterlicher Diabetes, bestimmte Medikamente und erhöhte Körpertemperatur in der Frühschwangerschaft.

Welche Symptome und Auswirkungen hat Spina Bifida?

Die Symptome variieren stark je nach Form und Lokalisation der Spina Bifida. Die mildeste Form (Spina bifida occulta) verläuft meist symptomlos. Bei schwereren Formen können auftreten: Lähmungen der Beine, Blasen- und Darmfunktionsstörungen, orthopädische Probleme wie Klumpfüße oder Wirbelsäulenverkrümmungen. Etwa 80% der Betroffenen entwickeln einen Hydrozephalus (Wasserkopf), der behandelt werden muss. Die geistige Entwicklung ist meist normal. Moderne Behandlungsmethoden und Hilfsmittel ermöglichen vielen Betroffenen ein weitgehend selbstständiges Leben.

Wie wird Spina Bifida diagnostiziert?

Die Diagnose erfolgt heute meist bereits vorgeburtlich durch moderne Ultraschalluntersuchungen, optimal zwischen der 18. und 22. Schwangerschaftswoche. Zusätzlich kann der Alpha-Fetoprotein-Wert im mütterlichen Blut bestimmt werden. Bei Auffälligkeiten werden weiterführende Untersuchungen wie MRT durchgeführt. Nach der Geburt ermöglichen bildgebende Verfahren eine genaue Beurteilung der Fehlbildung und möglicher Begleiterkrankungen. Die frühe Diagnose ist wichtig für die Planung der optimalen Behandlungsstrategie.

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es für Spina Bifida?

Die Behandlung erfolgt heute interdisziplinär und wird individuell angepasst. Bei offenen Formen ist eine Operation in den ersten 24-48 Lebensstunden notwendig. In spezialisierten Zentren ist auch eine vorgeburtliche Operation zwischen der 23. und 26. Schwangerschaftswoche möglich, die bei sorgfältig ausgewählten Fällen bessere neurologische Ergebnisse zeigt. Die Nachsorge umfasst regelmäßige neurologische und orthopädische Kontrollen, Physiotherapie und bei Bedarf die Behandlung von Begleitproblemen wie Hydrozephalus. Neue Therapieansätze wie Stammzellbehandlungen befinden sich in der Forschung.

Literatur

  1. Wilder Penfield, W. Cone (1932).
    „Spina bifida and cranium bifidum. Results of plastic repair of meningocele and myelomeningocele by a new method.“
    JAMA, Band 98, S. 454 ff.
  2. Hermann Wendt (1858).
    „De spina bifida.“
    Medizinische Dissertation, Berlin.
  3. Siehe auch:  BandscheibenvorfallNeugeborenen-HüftdysplasieSpastikSyringomyelie

Disclaimer: Diese Informationen dienen ausschließlich zu Bildungszwecken und ersetzen keine professionelle medizinische Beratung, Diagnose oder Behandlung. Konsultieren Sie bei gesundheitlichen Fragen oder Beschwerden stets eine qualifizierte Ärztin oder einen qualifizierten Arzt. Der Autor und die Herausgeber dieser Seite übernehmen keine Haftung für etwaige Schäden, die sich aus der Verwendung der hier enthaltenen Informationen ergeben.

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