Epicondylitis
- Aktualisiert: 07 Feb., 2025
- Dr. Michael Falahati
Epicondylitis, auch bekannt als Tennis- oder Golferellenbogen, ist eine schmerzhafte Entzündung der Sehnenansätze am Ellenbogen. Sie entsteht durch Überbeanspruchung der Unterarmmuskulatur, oft durch wiederholte Bewegungen. Betroffene spüren typischerweise Schmerzen bei Druck oder Bewegung des Ellenbogens.
Was ist Epicondylitis und wie wird sie verursacht?
Epicondylitis ist eine schmerzhafte Überlastungserkrankung der Sehnenansätze am Ellenbogen. Die häufigste Form ist der ‚Tennisellenbogen‘ (Epicondylitis radialis) an der Außenseite, seltener tritt der ‚Golferellenbogen‘ (Epicondylitis ulnaris) an der Innenseite auf. Hauptursachen sind wiederholte Bewegungen oder Überlastungen, wie sie bei Computerarbeit, handwerklichen Tätigkeiten oder bestimmten Sportarten vorkommen. Auch ungünstige Arbeitsergonomie oder falsche Technik beim Sport können zur Entstehung beitragen. Risikofaktoren sind Alter zwischen 35-55 Jahren, bestimmte Berufe mit repetitiven Bewegungen und mangelnde Aufwärmung beim Sport. Die Erkrankung entwickelt sich meist schleichend und kann bei falscher Behandlung chronisch werden.
Welche Symptome treten bei Epicondylitis auf?
Die charakteristischen Symptome einer Epicondylitis entwickeln sich meist allmählich. Typisch sind stechende Schmerzen am äußeren oder inneren Ellenbogen, die sich bei Belastung verstärken. Betroffene haben besonders Schwierigkeiten beim Heben von Gegenständen, Öffnen von Gläsern oder beim Händedruck. Morgens und nach längerer Ruhe können die Schmerzen verstärkt sein. Die Griffkraft ist häufig deutlich vermindert. Oft strahlen die Schmerzen in den Unterarm aus. Bei längerem Bestehen können auch Ruheschmerzen auftreten. Wichtige Warnsignale sind plötzlich einsetzende starke Schmerzen, Schwellungen oder Rötungen, die auf andere Erkrankungen hinweisen können.
Wie wird Epicondylitis diagnostiziert und behandelt?
Die Diagnose basiert hauptsächlich auf der körperlichen Untersuchung mit speziellen Tests, bei denen der Arzt durch gezielte Bewegungen die typischen Schmerzen auslöst. Ultraschall oder MRT können zur Bestätigung und zum Ausschluss anderer Ursachen dienen. Die Behandlung erfolgt stufenweise: Zunächst werden belastende Aktivitäten reduziert und schmerzlindernde Maßnahmen wie Kühlung oder entzündungshemmende Medikamente eingesetzt. Physiotherapie mit gezielten Dehn- und Kräftigungsübungen ist zentral. Ergänzend können Stoßwellentherapie oder spezielle Bandagen helfen. Eine Operation wird nur bei therapieresistenten Beschwerden nach 6-12 Monaten konservativer Behandlung erwogen.
Welche Rolle spielen Physiotherapie und andere nicht-operative Behandlungen bei Epicondylitis?
Physiotherapie ist der Grundpfeiler der Epicondylitis-Behandlung. Moderne Therapiekonzepte setzen auf exzentrische Übungen, bei denen die Muskulatur unter Dehnung belastet wird. Dies fördert die Sehnenheilung nachweislich besser als passive Maßnahmen. Ergänzend kommen Techniken wie Querfriktionen, Taping und Ultraschall zum Einsatz. Wichtig ist die Analyse und Korrektur von Bewegungsabläufen im Alltag und Sport. Akupunktur und Stoßwellentherapie können unterstützend wirken. Neue Behandlungsansätze wie PRP-Injektionen (Eigenbluttherapie) zeigen vielversprechende Ergebnisse. Ein ganzheitlicher Ansatz mit Ergonomieberatung und Verhaltensanpassung ist für den langfristigen Erfolg entscheidend.
Literatur
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Barbara Voll (2002).
„Diagnose Maus-Arm.“
Trias, Stuttgart. -
Clemens Conrad (2009).
„RSI-Syndrom, Mausarm, Tennisarm.“
Monsenstein und Vannerdat, Münster. - Siehe auch: KarpaltunnelsyndromAchillessehnenentzündungKomplexes regionales SchmerzsyndromRotatorenmanschettenruptur
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