Komplexes regionales Schmerzsyndrom
- Aktualisiert: 08 Feb., 2025
- Dr. Michael Falahati
Das komplexe regionale Schmerzsyndrom (CRPS) ist eine schmerzhafte Erkrankung, die oft nach Verletzungen oder Operationen auftritt. Es betrifft meist Arme oder Beine und führt zu starken Schmerzen, Schwellungen, Hautveränderungen und Bewegungseinschränkungen. Die genaue Ursache ist unklar, aber es wird eine Fehlregulation des Nervensystems vermutet.
Was sind die Hauptursachen für das komplexe regionale Schmerzsyndrom (CRPS)?
CRPS entwickelt sich typischerweise nach Verletzungen, Operationen oder Knochenbrüchen, wobei die Schwere der ursprünglichen Verletzung keine Rolle für die Entstehung spielt. Die Erkrankung entsteht durch eine überschießende Entzündungsreaktion des Nervensystems und Veränderungen in der Schmerzverarbeitung im Gehirn. Wissenschaftliche Studien zeigen, dass genetische Faktoren und psychische Belastungen das Risiko erhöhen können. Besonders gefährdet sind Frauen nach der Menopause sowie Patienten nach einem Handgelenksbruch. Die genauen Mechanismen sind noch nicht vollständig verstanden, aber man weiß, dass sowohl das periphere als auch das zentrale Nervensystem beteiligt sind.
Welche Symptome sind typisch für CRPS und wie verläuft die Krankheit?
CRPS zeigt sich durch vier charakteristische Hauptsymptome: starke Schmerzen, Schwellungen, Bewegungseinschränkungen und Hautveränderungen in der betroffenen Region. In der Frühphase ist das Gebiet oft rot, warm und geschwollen. Später kann die Haut bläulich werden und sich kalt anfühlen. Betroffene leiden häufig unter überempfindlicher Haut, wobei selbst leichte Berührungen schmerzhaft sein können. Bewegungseinschränkungen entstehen durch Muskelversteifungen und Gelenkprobleme. Der Verlauf ist individuell sehr unterschiedlich – einige Patienten erholen sich innerhalb eines Jahres vollständig, bei anderen wird die Erkrankung chronisch.
Wie wird CRPS diagnostiziert und welche Rolle spielen bildgebende Verfahren?
Die Diagnose von CRPS erfolgt hauptsächlich durch eine sorgfältige klinische Untersuchung nach den Budapest-Kriterien. Dabei müssen bestimmte Symptome in mindestens drei von vier Kategorien vorliegen: Schmerzempfindung, Sensibilität, Durchblutung/Schwellung und Beweglichkeit/Kraft. Bildgebende Verfahren wie MRT oder Röntgen dienen vor allem dem Ausschluss anderer Erkrankungen. Eine Knochenszintigraphie kann in der Frühphase charakteristische Veränderungen zeigen. Wichtig ist die frühzeitige Erkennung, da dies die Behandlungschancen deutlich verbessert.
Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es für CRPS und wie wichtig ist der Zeitpunkt des Behandlungsbeginns?
Die Behandlung von CRPS muss individuell angepasst und möglichst früh begonnen werden. Sie basiert auf drei Säulen: Schmerztherapie, Physiotherapie und psychologische Unterstützung. Medikamentös kommen je nach Stadium Kortison, Schmerzmittel oder Medikamente gegen Nervenschmerzen zum Einsatz. Physiotherapie und Ergotherapie sind entscheidend für den Erhalt der Beweglichkeit. Bei schweren Verläufen können spezielle Verfahren wie Nervenstimulation oder Schmerzpumpen helfen. Je früher die Behandlung beginnt, desto besser sind die Heilungschancen. Eine verzögerte Therapie erhöht das Risiko für bleibende Einschränkungen deutlich.
Literatur
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R. N. Harden, M. Swan (2006).
„Treatment of Complex Regional Pain Syndrome: Functional Restoration.“
Clinical Journal of Pain, 22(5), 420–424. -
D. V. Nelson, B. R. Stacey (2006).
„Interventional Therapies in the Management of Complex Regional Pain Syndrome.“
Clinical Journal of Pain, 22(5), 438–442. - Siehe auch: KarpaltunnelsyndromChronisches SchmerzsyndromBandscheibenvorfallRotatorenmanschettenruptur
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