Rotatorenmanschettenruptur
- Aktualisiert: 06 Feb., 2025
- Dr. Michael Falahati
Eine Rotatorenmanschettenruptur ist ein Riss in den Sehnen oder Muskeln der Rotatorenmanschette, einer Gruppe von vier Muskeln, die das Schultergelenk stabilisieren. Diese Verletzung kann durch plötzliche Unfälle oder durch altersbedingten Verschleiß entstehen und beeinträchtigt die Beweglichkeit und Funktion der Schulter.
Was sind die Hauptursachen für eine Rotatorenmanschettenruptur?
Rotatorenmanschettenrupturen entstehen hauptsächlich auf zwei Wegen: Akut durch Unfälle oder schleichend durch Verschleiß. Bei jüngeren Menschen unter 40 Jahren sind meist Unfälle die Ursache, etwa Stürze auf den ausgestreckten Arm oder plötzliche starke Belastungen. Bei Menschen über 50 Jahren entstehen Risse häufig durch natürlichen Verschleiß, wiederholte Überkopfarbeiten oder sportliche Aktivitäten wie Tennis oder Schwimmen. Auch anatomische Faktoren wie ein enger Schulterraum (Impingement) oder Durchblutungsstörungen können zur Schwächung der Sehnen beitragen. Bestimmte Medikamente und Grunderkrankungen wie Diabetes können das Risiko zusätzlich erhöhen.
Welche Symptome deuten auf eine Rotatorenmanschettenruptur hin?
Die charakteristischen Symptome einer Rotatorenmanschettenruptur umfassen Schmerzen beim Heben und Drehen des Arms, besonders bei Bewegungen über Kopf. Nachts verstärken sich die Schmerzen oft, vor allem beim Liegen auf der betroffenen Seite. Typisch ist der sogenannte ‚painful arc‘ – stärkste Schmerzen beim Anheben des Arms zwischen 60 und 120 Grad. Betroffene bemerken eine deutliche Kraftminderung, beispielsweise beim Anheben von Gegenständen oder beim Anziehen. Bei vollständigen Rissen kann der Arm teilweise gar nicht mehr aktiv gehoben werden. Häufig sind auch Knack- oder Reibegeräusche im Schultergelenk wahrnehmbar.
Wie wird eine Rotatorenmanschettenruptur diagnostiziert?
Die moderne Diagnostik einer Rotatorenmanschettenruptur erfolgt in mehreren Schritten. Nach einer ausführlichen Anamnese führt der Arzt spezielle Tests durch, bei denen bestimmte Bewegungen die Beschwerden auslösen. Die Ultraschalluntersuchung ist dabei besonders wichtig, da sie schmerzfrei, kostengünstig und dynamisch durchführbar ist. Sie zeigt Sehnenrisse und deren Ausmaß in Echtzeit. Eine MRT liefert zusätzlich präzise Bilder der Weichteile und hilft bei der Operationsplanung. Röntgenaufnahmen dienen vor allem dem Ausschluss knöcherner Verletzungen oder Verschleißerscheinungen.
Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es für eine Rotatorenmanschettenruptur?
Die Behandlung wird individuell an den Patienten angepasst. Bei kleinen Rissen oder älteren, weniger aktiven Menschen ist oft eine konservative Therapie erfolgreich. Diese umfasst gezielte Physiotherapie, entzündungshemmende Medikamente und eventuell Injektionen. Bei größeren Rissen, jüngeren Patienten oder hohem Funktionsanspruch wird meist zur Operation geraten. Moderne Operationstechniken erfolgen meist arthroskopisch (minimal-invasiv) und ermöglichen eine schnellere Rehabilitation. Die anschließende Physiotherapie dauert etwa 4-6 Monate und ist entscheidend für den Behandlungserfolg. Neue Therapieansätze wie PRP-Injektionen zeigen vielversprechende Ergebnisse.
Literatur
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