Schultersteife
- Aktualisiert: 06 Feb., 2025
- Dr. Michael Falahati
Schultersteife, auch als „frozen shoulder“ bekannt, ist eine Erkrankung, bei der das Schultergelenk durch Schmerzen und Entzündungen stark in seiner Beweglichkeit eingeschränkt ist. Die Ursache ist oft unklar, und die Erkrankung verläuft typischerweise in drei Phasen: Schmerz, Steifheit und langsame Erholung.
Was sind die Hauptursachen für eine Frozen Shoulder?
Eine Frozen Shoulder (adhäsive Kapsulitis) tritt in zwei Formen auf: Die primäre Form entwickelt sich ohne erkennbare Ursache, während die sekundäre Form konkrete Auslöser hat. Zu den häufigsten Risikofaktoren gehören Diabetes mellitus (15-20% der Betroffenen), Schilddrüsenerkrankungen und Stoffwechselstörungen. Auch Verletzungen, Operationen oder längere Ruhigstellung der Schulter können eine Frozen Shoulder auslösen. Besonders gefährdet sind Menschen zwischen 40 und 60 Jahren, wobei Frauen häufiger betroffen sind als Männer. Eine frühe Erkennung der Ursachen ermöglicht eine gezieltere Behandlung und bessere Heilungschancen.
Welche Symptome sind typisch für eine Frozen Shoulder?
Die Frozen Shoulder verläuft charakteristisch in drei Phasen: Die schmerzhafte ‚Freezing-Phase‘ (2-9 Monate) beginnt mit zunehmenden Schmerzen, besonders nachts und bei Bewegung. In der ‚Frozen-Phase‘ (4-12 Monate) nehmen die Schmerzen ab, aber die Schulter wird zunehmend steif, was alltägliche Aktivitäten wie Ankleiden erschwert. Die ‚Thawing-Phase‘ (5-24 Monate) bringt eine allmähliche Verbesserung der Beweglichkeit. Typisch ist der ‚Kapselschmerz‘, der sich bis in den Oberarm ausbreiten kann. Die Gesamtdauer beträgt meist 1-3 Jahre, wobei der Verlauf individuell stark variiert.
Wie wird eine Frozen Shoulder diagnostiziert?
Die Diagnose erfolgt primär durch eine gründliche klinische Untersuchung, bei der die charakteristische Bewegungseinschränkung in alle Richtungen (besonders Außenrotation) festgestellt wird. Bildgebende Verfahren wie Röntgen und MRT dienen hauptsächlich dem Ausschluss anderer Erkrankungen. Ein Ultraschall kann Veränderungen der Rotatorenmanschette zeigen. Wichtig sind auch Laboruntersuchungen zum Ausschluss von Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes. Die Diagnose wird durch das typische Bewegungsmuster und den charakteristischen Krankheitsverlauf gestützt.
Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es für eine Frozen Shoulder?
Die Behandlung folgt einem Stufenkonzept: Zunächst steht die Schmerzlinderung durch Medikamente und lokale Infiltrationen im Vordergrund. Parallel dazu ist Physiotherapie mit vorsichtigen Dehnübungen essentiell. In der steifen Phase können manuelle Therapie und gezielte Bewegungsübungen die Mobilität verbessern. Bei ausbleibender Besserung kommen interventionelle Verfahren wie Narkosemobilisation oder arthroskopisches Kapselrelease in Frage. Neue Therapieansätze wie Stoßwellentherapie oder PRP-Behandlung zeigen vielversprechende Ergebnisse. Wichtig ist eine geduldige, kontinuierliche Behandlung, da schnelle Heilung selten ist.
Literatur
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M. J. Page, S. Green, S. Kramer, R. V. Johnston, B. McBain, M. Chau, R. Buchbinder (2014).
„Manuelle Therapie und Übungen bei Frozen Shoulder (Adhäsive Kapsulitis, Schultersteife).“
Cochrane Collaboration, 26. August. - Siehe auch: RotatorenmanschettenrupturKomplexes regionales SchmerzsyndromKarpaltunnelsyndromSehnenverkalkung
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