Frozen Shoulder

Was sind die Hauptursachen einer „Frozen Shoulder“?

Die Frozen Shoulder (adhäsive Kapsulitis) tritt in zwei Formen auf: Die primäre Form entwickelt sich ohne erkennbare Ursache, betrifft häufiger Frauen zwischen 40-60 Jahren und kann beide Schultern nacheinander befallen. Die sekundäre Form entsteht durch konkrete Auslöser wie Schultertraumata, längere Ruhigstellung oder Operationen. Risikofaktoren sind vor allem Diabetes mellitus (bei 10-20% der Diabetiker), Schilddrüsenerkrankungen und Herz-Kreislauf-Probleme. Auch psychische Belastungen können eine Rolle spielen. Die Erkrankung ist durch eine schmerzhafte Entzündung und Verdickung der Gelenkkapsel gekennzeichnet, die zu Bewegungseinschränkungen führt. Eine frühe Erkennung ermöglicht bessere Behandlungsergebnisse.

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es bei einer Frozen Shoulder?

Die Behandlung der Frozen Shoulder erfolgt stufenweise: Zunächst steht die Schmerzlinderung durch Medikamente (NSAIDs) und lokale Kälte- oder Wärmeanwendungen im Vordergrund. Physiotherapie ist zentral und sollte schmerzadaptiert durchgeführt werden. Kortison-Injektionen ins Gelenk können in der frühen Phase sehr effektiv sein. Bei ausbleibender Besserung nach 6 Monaten konservativer Therapie können minimal-invasive Eingriffe wie die arthroskopische Kapsulotomie oder eine Narkosemobilisation erwogen werden. Neue Therapieansätze wie Stoßwellentherapie oder PRP-Injektionen zeigen vielversprechende Ergebnisse. Begleitend ist psychologische Unterstützung oft hilfreich, da die lange Krankheitsdauer belastend sein kann.

Wie ist der typische Verlauf einer primären Frozen Shoulder?

Die Frozen Shoulder verläuft typischerweise in drei Phasen: Die schmerzhafte ‚Freezing‘-Phase (2-9 Monate) ist durch zunehmende Schmerzen und beginnende Bewegungseinschränkung gekennzeichnet. In der ‚Frozen‘-Phase (4-12 Monate) nehmen die Schmerzen ab, aber die Schulter wird zunehmend steif. Die ‚Thawing‘-Phase (5-24 Monate) bringt eine allmähliche Verbesserung der Beweglichkeit. Der Gesamtverlauf dauert meist 1-3 Jahre, wobei die Phasen fließend ineinander übergehen. Bei etwa 90% der Patienten heilt die Erkrankung vollständig aus. Die Dauer und Intensität der Phasen kann individuell stark variieren.

Welche diagnostischen Schritte werden bei Verdacht auf Frozen Shoulder unternommen?

Die Diagnose der Frozen Shoulder basiert primär auf der klinischen Untersuchung mit dem charakteristischen Bewegungsmuster einer eingeschränkten aktiven und passiven Beweglichkeit, besonders der Außenrotation. Bildgebende Verfahren dienen hauptsächlich dem Ausschluss anderer Erkrankungen: Röntgenaufnahmen zeigen knöcherne Veränderungen, MRT kann Kapselvernarbungen und Begleitpathologien darstellen. Ultraschall eignet sich zur dynamischen Untersuchung. Wichtig ist die Erfassung von Risikofaktoren wie Diabetes durch Laboruntersuchungen. Die präzise Diagnose ist entscheidend für einen gezielten Therapieplan.

Literatur

  1. M. J. Page, S. Green, S. Kramer, R. V. Johnston, B. McBain, M. Chau, R. Buchbinder (2014).
    „Manuelle Therapie und Übungen bei Frozen Shoulder (Adhäsive Kapsulitis, Schultersteife).“
    Cochrane Collaboration, 26. August 2014.

Disclaimer: Diese Informationen dienen ausschließlich zu Bildungszwecken und ersetzen keine professionelle medizinische Beratung, Diagnose oder Behandlung. Konsultieren Sie bei gesundheitlichen Fragen oder Beschwerden stets eine qualifizierte Ärztin oder einen qualifizierten Arzt. Der Autor und die Herausgeber dieser Seite übernehmen keine Haftung für etwaige Schäden, die sich aus der Verwendung der hier enthaltenen Informationen ergeben.

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