Systemische Sklerose

Was sind die Hauptsymptome der systemischen Sklerose?

Die systemische Sklerose zeigt sich durch drei charakteristische Hauptmerkmale: Erstens die Verhärtung und Verdickung der Haut, besonders an Händen, Fingern und im Gesicht. Zweitens das Raynaud-Phänomen, bei dem sich die Finger oder Zehen erst weiß, dann blau und schließlich rot verfärben, begleitet von Schmerzen und Taubheitsgefühlen. Drittens können innere Organe betroffen sein: Die Speiseröhre (Schluckbeschwerden), die Lunge (Atemnot), das Herz (Rhythmusstörungen) oder die Nieren (Bluthochdruck). Frühe Warnzeichen sind oft geschwollene Finger, Gelenkschmerzen und Müdigkeit. Die Erkrankung verläuft bei jedem Patienten unterschiedlich – von mild bis schwer.

Wie wird die systemische Sklerose diagnostiziert?

Die Diagnose erfolgt durch einen mehrstufigen Prozess: Zunächst erfolgt eine gründliche körperliche Untersuchung der Haut und eine Befragung zu typischen Symptomen. Ein wichtiges diagnostisches Instrument ist die Kapillarmikroskopie der Fingernägel, die charakteristische Gefäßveränderungen zeigt. Im Blut werden spezifische Autoantikörper nachgewiesen, besonders die antinukleären Antikörper (ANA) sowie Anti-SCL-70 oder Anti-Zentromer-Antikörper. Moderne Bildgebung wie Hochauflösungs-CT der Lunge, Herzultraschall und Magendarmpassage helfen, die Organbeteiligung einzuschätzen. Diese umfassende Diagnostik ermöglicht eine frühe Therapieeinleitung.

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es für die systemische Sklerose?

Die moderne Therapie der systemischen Sklerose folgt einem personalisierten Ansatz: Gegen das Raynaud-Syndrom helfen durchblutungsfördernde Medikamente wie Calcium-Antagonisten. Hautveränderungen werden mit Immunsuppressiva wie Mycophenolat-Mofetil behandelt. Bei Lungenbeteiligung kommen neue Antifibrose-Medikamente zum Einsatz. Ergänzend sind regelmäßige Physiotherapie und Ergotherapie wichtig, um die Beweglichkeit zu erhalten. Auch Entspannungstechniken und Kälteschutz spielen eine wichtige Rolle. Bei schweren Verläufen kann eine Stammzelltransplantation erwogen werden. Neue biologische Therapien befinden sich in der klinischen Erprobung und zeigen vielversprechende Ergebnisse.

Literatur

  1. Franz Hrska, Wolfgang Graninger, Michael Frass (2003).
    „Systemerkrankungen.“
    Anästhesiologie Intensivmedizin Notfallmedizin Schmerztherapie, 38(11), 719–740.

Disclaimer: Diese Informationen dienen ausschließlich zu Bildungszwecken und ersetzen keine professionelle medizinische Beratung, Diagnose oder Behandlung. Konsultieren Sie bei gesundheitlichen Fragen oder Beschwerden stets eine qualifizierte Ärztin oder einen qualifizierten Arzt. Der Autor und die Herausgeber dieser Seite übernehmen keine Haftung für etwaige Schäden, die sich aus der Verwendung der hier enthaltenen Informationen ergeben.

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