Lupus erythematodes
- Aktualisiert: 08 Feb., 2025
- Dr. Michael Falahati
Lupus erythematodes ist eine Autoimmunerkrankung, bei der das Immunsystem fälschlicherweise körpereigene Zellen angreift. Dies kann Haut, Gelenke und Organe betreffen. Typische Symptome sind Hautausschläge, oft im Gesicht, Müdigkeit und Gelenkschmerzen. Die Krankheit verläuft meist in Schüben.
Was sind die Hauptursachen für Lupus Erythematodes?
Lupus Erythematodes entsteht durch ein komplexes Zusammenspiel mehrerer Faktoren. Die Hauptrolle spielt eine Fehlsteuerung des Immunsystems, bei der körpereigene Abwehrzellen gesundes Gewebe angreifen. Genetische Veranlagung macht Menschen anfälliger für die Erkrankung. Als Auslöser können verschiedene Faktoren wirken: UV-Strahlung, bestimmte Medikamente, Hormonschwankungen (besonders Östrogen) und virale Infektionen. Stress kann Krankheitsschübe begünstigen. Frauen sind deutlich häufiger betroffen als Männer (9:1), besonders im gebärfähigen Alter. Die Erkrankung wird durch spezielle Antikörper (ANA) charakterisiert, die sich gegen Zellkernbestandteile richten und Entzündungen in verschiedenen Organen verursachen können.
Welche Symptome sind typisch für Lupus Erythematodes?
Die Symptome des Lupus sind sehr vielfältig und individuell unterschiedlich. Das bekannteste Merkmal ist das schmetterlingsförmige Hautrötung im Gesicht über Nase und Wangen. Typische Frühsymptome sind extreme Müdigkeit, Fieberschübe, Gelenkschmerzen und Hautausschläge, die sich bei Sonnenlicht verschlimmern können. Häufig treten auch Muskelschmerzen, ungewöhnlicher Haarausfall und Mundgeschwüre auf. Bei der systemischen Form können zusätzlich innere Organe betroffen sein: Die Nieren (Lupusnephritis), das Herz (Perikarditis), die Lunge (Pleuritis) oder das Nervensystem. Die Beschwerden verlaufen meist in Schüben mit beschwerdefreien Phasen dazwischen.
Wie wird Lupus Erythematodes diagnostiziert?
Die Diagnose des Lupus erfolgt durch eine Kombination verschiedener Untersuchungen. Zentral ist der Nachweis von antinukleären Antikörpern (ANA) im Blut, die bei über 95% der Patienten positiv sind. Weitere spezifische Antikörpertests, besonders Anti-dsDNA, helfen bei der Diagnosestellung. Der Arzt orientiert sich an den international anerkannten ACR-Kriterien, die verschiedene Symptome und Laborbefunde umfassen. Wichtig sind auch regelmäßige Blut- und Urinuntersuchungen, um Organschäden frühzeitig zu erkennen. Bei Verdacht auf Organbeteiligung kommen bildgebende Verfahren wie Ultraschall, Röntgen oder MRT zum Einsatz.
Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es für Lupus Erythematodes?
Die Behandlung wird individuell auf den Schweregrad und die betroffenen Organe abgestimmt. Basis der Therapie ist meist Hydroxychloroquin, das die Krankheitsaktivität reduziert und Schübe verhindert. Bei akuten Beschwerden werden entzündungshemmende Medikamente wie NSAR oder Kortison eingesetzt. Schwere Verläufe erfordern Immunsuppressiva wie Methotrexat oder Azathioprin. Neue Biologika wie Belimumab können bei hartnäckigen Fällen helfen. Wichtig sind auch Lifestyle-Maßnahmen: konsequenter UV-Schutz, Stressvermeidung, ausreichend Schlaf und regelmäßige Bewegung. Eine engmaschige ärztliche Betreuung ist essentiell, um die Therapie anzupassen und Komplikationen zu vermeiden.
Literatur
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Franz Hrska, Wolfgang Graninger, Michael Frass (2003).
„Systemerkrankungen.“
Anästhesiologie Intensivmedizin Notfallmedizin Schmerztherapie, Band 38(11), S. 719–740. - Siehe auch: Systemische SkleroseRheumatoide ArthritisAmyotrophe LateralskleroseMyalgische Enzephalomyelitis/Chronisches Fatigue-Syndrom
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