Rheumatoide Arthritis
- Aktualisiert: 06 Feb., 2025
- Dr. Michael Falahati
Rheumatoide Arthritis ist eine chronische, entzündliche Erkrankung, die vor allem die Gelenke betrifft. Sie führt zu Schmerzen, Schwellungen und Steifheit, besonders in den Händen und Füßen. Die Krankheit kann symmetrisch auftreten und auch innere Organe betreffen. Frauen sind häufiger betroffen als Männer.
Was sind die Hauptursachen der rheumatoiden Arthritis?
Rheumatoide Arthritis (RA) ist eine komplexe Autoimmunerkrankung, deren genaue Ursachen noch erforscht werden. Das Immunsystem greift dabei fälschlicherweise die Gelenkinnenhaut (Synovialis) an. Wissenschaftlich belegt sind mehrere Risikofaktoren: Genetische Veranlagung spielt eine wichtige Rolle, besonders bestimmte HLA-Gene erhöhen das Erkrankungsrisiko. Umweltfaktoren wie Rauchen können die Entstehung begünstigen. Neue Forschungen zeigen Zusammenhänge zwischen Darmbakterien, Zahnfleischentzündungen und RA. Auch hormonelle Faktoren sind relevant, was das häufigere Auftreten bei Frauen erklärt. Stress und bestimmte Infektionen können als Auslöser wirken. Die Kombination dieser Faktoren führt bei genetisch vorbelasteten Menschen zur Krankheitsentwicklung.
Welche Symptome treten bei rheumatoider Arthritis auf?
Die charakteristischen Symptome der rheumatoiden Arthritis entwickeln sich meist schleichend. Typisch ist der symmetrische Befall der Gelenke, besonders an Fingern und Handgelenken. Betroffene leiden unter Morgensteifigkeit, die länger als eine Stunde anhält, sowie unter geschwollenen, warmen und schmerzenden Gelenken. Charakteristisch sind auch Müdigkeit und allgemeines Krankheitsgefühl. Im fortgeschrittenen Stadium können Gelenkdeformationen entstehen. Neben den Gelenken können auch andere Organe betroffen sein, etwa die Augen (trockene Augen), die Lunge oder das Herz. Rheumaknoten unter der Haut sind ein weiteres typisches Merkmal. Die Intensität der Beschwerden schwankt oft in Schüben.
Wie wird rheumatoide Arthritis diagnostiziert?
Die Diagnose der rheumatoiden Arthritis basiert auf mehreren Säulen. Zentral ist die körperliche Untersuchung, bei der der Arzt die Gelenke auf Schwellung, Schmerz und Beweglichkeit prüft. Im Blut werden spezifische Antikörper wie Rheumafaktoren und Anti-CCP-Antikörper bestimmt, sowie Entzündungswerte wie CRP und BSG. Moderne Bildgebung mittels Ultraschall und MRT kann frühe Gelenkentzündungen nachweisen, während Röntgenaufnahmen später auftretende Gelenkschäden dokumentieren. Die Diagnose wird anhand standardisierter Kriterien gestellt, wobei die Früherkennung für den Behandlungserfolg entscheidend ist.
Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es für rheumatoide Arthritis?
Die moderne RA-Therapie folgt dem Prinzip ‚Hit hard and early‘ mit einem mehrstufigen Behandlungskonzept. Basis-DMARDs wie Methotrexat werden früh eingesetzt, um Gelenkschäden zu verhindern. Bei unzureichender Wirkung kommen Biologika oder JAK-Inhibitoren zum Einsatz. Begleitend werden Schmerzmittel und kurzzeitig Cortison verwendet. Wichtig sind auch nicht-medikamentöse Therapien wie Physiotherapie, Ergotherapie und regelmäßige Bewegung. Die Ernährung spielt eine unterstützende Rolle, wobei entzündungshemmende Lebensmittel empfohlen werden. Operationen sind nur bei schweren Gelenkschäden nötig. Ein ganzheitlicher Behandlungsansatz unter regelmäßiger Kontrolle beim Rheumatologen ist entscheidend für den Therapieerfolg.
Literatur
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Andrea Di Matteo et al. (2023).
„Rheumatoid arthritis.“
Lancet (London, England), Band 402, Nr. 10416, S. 2019–2033. -
Philip Brown et al. (2024).
„Therapeutic advances in rheumatoid arthritis.“
BMJ (Clinical research ed.), Band 384, S. e070856. - Siehe auch: HüftgelenksarthroseArthroseArthritisLupus erythematodes
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