Hüftarthrose

Was sind die Hauptursachen für Hüftgelenksarthrose?

Hüftarthrose (Coxarthrose) entwickelt sich durch verschiedene Faktoren. Bei der häufigeren primären Arthrose spielen genetische Veranlagung, Alter und Verschleiß die Hauptrolle. Die sekundäre Arthrose entsteht durch konkrete Vorschädigungen wie angeborene Hüftdysplasie, Verletzungen oder Durchblutungsstörungen. Weitere Risikofaktoren sind Übergewicht, intensive sportliche Belastung und schwere körperliche Arbeit. Der Verschleißprozess beginnt mit der Abnutzung des Gelenkknorpels, was zu Reibung zwischen den Knochenenden führt. Dies löst Entzündungsreaktionen aus und verursacht typische Beschwerden wie Anlaufschmerz und eingeschränkte Beweglichkeit. Moderne Forschung zeigt auch, dass Stoffwechselfaktoren und Entzündungsprozesse eine größere Rolle spielen als früher angenommen.

Wie wird eine Hüftgelenksarthrose diagnostiziert und behandelt?

Die Diagnose erfolgt durch eine Kombination aus Anamnese, körperlicher Untersuchung und bildgebenden Verfahren. Neben klassischen Röntgenaufnahmen kommen bei Bedarf MRT oder CT zum Einsatz. Die Behandlung folgt einem Stufenkonzept: Zunächst conservative Therapie mit gezielter Physiotherapie, Gewichtsreduktion und schmerzlindernder Medikation. Ergänzend können Hyaluronsäure-Injektionen oder innovative Therapien wie PRP (Platelet-Rich Plasma) eingesetzt werden. Bei fortgeschrittener Arthrose mit erheblicher Lebensqualitätseinschränkung ist die Implantation einer Hüftendoprothese die effektivste Behandlung. Moderne minimalinvasive OP-Techniken ermöglichen eine schnellere Rehabilitation und bessere funktionelle Ergebnisse.

Welche Risiken und Komplikationen können bei einer Hüftgelenksersatzoperation auftreten?

Die Hüft-TEP-Operation ist heute ein Routineeingriff mit hoher Sicherheit. Dennoch bestehen operationstypische Risiken: Unmittelbar nach der OP können Blutungen, Infektionen oder Thrombosen auftreten. Eine gefürchtete Komplikation ist die Prothesenluxation, besonders in den ersten Wochen. Nervenschäden sind selten (unter 1%). Langfristig kann es zur aseptischen Lockerung der Prothese kommen. Moderne Implantate und OP-Techniken haben die Komplikationsraten deutlich gesenkt. Wichtig ist die Einhaltung der Verhaltensregeln in der Rehabilitation. Bei korrekter Durchführung und Nachsorge überwiegt der Nutzen deutlich die Risiken. Neue Entwicklungen wie computergestützte Navigation erhöhen zusätzlich die Präzision der Operation.

Wie ist die Langzeitprognose nach einer Hüftgelenksendoprothese?

Die Langzeitprognose moderner Hüftendoprothesen ist ausgezeichnet. Aktuelle Studien zeigen Überlebensraten von über 95% nach 10 Jahren und etwa 85% nach 20 Jahren. Die Haltbarkeit wird durch verschiedene Faktoren beeinflusst: Implantattechnik, chirurgische Präzision, Patientenalter und Aktivitätsniveau. Neue Materialien wie hochvernetzte Polyethylene und keramische Gleitpaarungen haben die Abriebrate deutlich reduziert. Die meisten Patienten erreichen eine sehr gute Funktion und Schmerzfreiheit. Regelmäßige Nachkontrollen alle 2-5 Jahre sind wichtig, um potenzielle Probleme früh zu erkennen. Sport ist meist gut möglich, wobei gelenkschonende Aktivitäten wie Schwimmen oder Radfahren empfohlen werden.

Literatur

  1. Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) (2019).
    „S2k-Leitlinie Koxarthrose.“
    AWMF online.
  2. Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) (2021).
    „S3-Leitlinie Indikationskriterien zur Hüfttotalprothese bei Coxarthrose.“
    AWMF online.
  3. Endoprothesenregister Deutschland (EPRD) (2023).
    „Jahresbericht 2023.“
    ISBN 978-3-949872-02-0.
  4. Jörg Jerosch (Hrsg.) (2017).
    „Kurzschaftendoprothesen an der Hüfte.“
    Springer, Berlin / Heidelberg, ISBN 978-3-662-52743-6.
  5. Henning Windhagen, Jens Gronewold, Stefan Budde (2018).
    „Koxarthrose.“
    In: Dieter Christian Wirtz, Ulrich Stöckle (Hrsg.): Hüfte. Expertise Orthopädie und Unfallchirurgie, S. 237–264, ISBN 978-3-13-201071-0.

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