Schenkelhalsfraktur
- Aktualisiert: 07 Feb., 2025
- Dr. Michael Falahati
Eine Schenkelhalsfraktur ist ein Bruch im oberen Teil des Oberschenkelknochens nahe der Hüfte. Sie tritt häufig bei älteren Menschen auf, meist durch einen Sturz. Frauen sind aufgrund von Osteoporose häufiger betroffen. Typische Symptome sind starke Schmerzen und ein verkürztes, außenrotiertes Bein.
Was sind die Hauptursachen für eine Schenkelhalsfraktur?
Schenkelhalsfrakturen entstehen meist durch Stürze bei älteren Menschen, besonders ab dem 65. Lebensjahr. Die Hauptrisikofaktoren sind Osteoporose (Knochenschwund), Gleichgewichtsstörungen und Sehschwäche. Besonders gefährdet sind Frauen nach der Menopause aufgrund des hormonell bedingten Knochenabbaus. Weitere Risikofaktoren sind Vitamin-D-Mangel, Bewegungsmangel und bestimmte Medikamente wie Cortison. Bei jüngeren Menschen treten Schenkelhalsfrakturen meist nur nach schweren Unfällen auf. Vorbeugend wirken regelmäßige Bewegung, ausreichend Calcium und Vitamin D sowie Sturzprophylaxe.
Welche Symptome deuten auf eine Schenkelhalsfraktur hin?
Die typischen Symptome einer Schenkelhalsfraktur sind starke Schmerzen in der Hüfte und Leiste sowie eine charakteristische Fehlstellung des Beins: Es erscheint verkürzt und nach außen gedreht. Betroffene können nicht mehr aufstehen oder das Bein belasten. Auch passive Bewegungen sind sehr schmerzhaft. Bei älteren Menschen können die Symptome manchmal weniger ausgeprägt sein, besonders bei eingestauchten Brüchen. Dann sind eventuell nur Gehschmerzen und eine eingeschränkte Beweglichkeit bemerkbar. Bei jedem Sturz mit anhaltenden Hüftschmerzen sollte ein Arzt aufgesucht werden.
Wie wird eine Schenkelhalsfraktur diagnostiziert?
Die Diagnose erfolgt durch eine Kombination aus klinischer Untersuchung und bildgebenden Verfahren. Standard ist das Röntgen der Hüfte in zwei Ebenen. Bei unklaren Fällen oder zur genaueren OP-Planung wird ein CT oder MRT durchgeführt. Der Arzt prüft die typische Fehlstellung des Beins und die Beweglichkeit. Wichtig ist auch die Untersuchung der Durchblutung und Nervenfunktion. Moderne Bildgebung ermöglicht eine präzise Klassifikation der Fraktur, was entscheidend für die Therapieplanung ist.
Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es für eine Schenkelhalsfraktur?
Die Behandlung erfolgt meist operativ und sollte innerhalb von 24 Stunden durchgeführt werden. Bei älteren Patienten wird häufig direkt eine Hüftprothese eingesetzt, da diese eine sofortige Vollbelastung ermöglicht. Bei jüngeren Patienten versucht man den eigenen Hüftkopf zu erhalten, etwa durch Verschraubung. Die Wahl der OP-Methode hängt von Faktoren wie Alter, Knochenqualität und Frakturtyp ab. Nach der OP beginnt schnellstmöglich die Mobilisation mit Physiotherapie. Eine intensive Rehabilitation ist entscheidend für die Wiederherstellung der Beweglichkeit.
Welche Komplikationen können bei einer Schenkelhalsfraktur auftreten?
Die häufigsten Komplikationen sind Durchblutungsstörungen des Hüftkopfes (Hüftkopfnekrose), Wundheilungsstörungen und Thrombosen. Besonders bei älteren Patienten können durch längere Bettlägerigkeit Lungenentzündungen, Druckgeschwüre oder Verwirrtheitszustände auftreten. Eine verzögerte Knochenheilung oder Fehlstellung kann zu chronischen Schmerzen führen. Durch moderne OP-Techniken, frühe Mobilisation und gezielte Prophylaxe lassen sich viele Komplikationen vermeiden. Regelmäßige Nachkontrollen sind wichtig zur frühzeitigen Erkennung von Problemen.
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„Hüftchirurgie in der Praxis.“
Springer. - Siehe auch: KlavikulafrakturNeugeborenen-HüftdysplasieOsteoporoseOsteomyelitis
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