Osteomyelitis
- 19 Nov, 2024
- Dr. Michael Falahati
Was ist Osteomyelitis und wie wird sie verursacht?
Osteomyelitis ist eine schwerwiegende Knocheninfektion, die das Knochenmark und umgebende Knochengewebe befällt. Die häufigste Ursache ist das Bakterium Staphylococcus aureus, das auf verschiedenen Wegen in den Knochen gelangen kann: durch offene Verletzungen, nach Operationen oder über die Blutbahn von anderen Infektionsherden im Körper. Besonders gefährdet sind Menschen mit geschwächtem Immunsystem, Diabetes oder Durchblutungsstörungen. Die Erkrankung kann akut oder chronisch verlaufen, wobei die chronische Form besonders tückisch ist: Bakterien bilden dabei schützende Biofilme, die die Behandlung erschweren. Typische Symptome sind starke Schmerzen, Schwellungen, Rötungen und oft auch Fieber. Eine schnelle Diagnose und Behandlung sind entscheidend, um dauerhafte Knochenschäden zu vermeiden.
Wie wird Osteomyelitis diagnostiziert und behandelt?
Die Diagnose der Osteomyelitis erfolgt durch eine Kombination aus klinischer Untersuchung, Laborwerten (wie erhöhtes CRP und Leukozyten) und modernen Bildgebungsverfahren. Besonders wichtig sind MRT und CT-Untersuchungen, die detaillierte Einblicke in das befallene Gewebe ermöglichen. Auch Knochenbiopsien können notwendig sein, um den genauen Erreger zu bestimmen. Die Behandlung basiert auf drei Säulen: gezielte Antibiotikatherapie über mehrere Wochen, chirurgische Entfernung des infizierten Gewebes (Debridement) und Stabilisierung des betroffenen Knochens. Moderne Therapieansätze umfassen auch den Einsatz von antibiotikabeladenen Materialien, die direkt im Knochen platziert werden. Die Heilungschancen sind bei frühzeitiger Behandlung gut, erfordern aber oft eine mehrmonatige Therapie und regelmäßige Nachkontrollen.
Literatur
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Gerhard Walter u. a. (2012).
„Behandlungsalgorithmen der chronischen Osteomyelitis.“
Dtsch Arztebl Int, 109(14), 257–264. -
Leitlinien S2-Leitlinie Osteomyelitis der Deutschen Gesellschaft für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie (DGMKG) (2008).
„AWMF online.“ -
S1-Leitlinie Akute hämatogene Osteomyelitis und bakterielle Arthritis der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ) (2013).
„AWMF online.“ -
S1-Leitlinie Chronisch nicht-bakterielle Osteomyelitis der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ) (2013).
„AWMF online.“
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