Osteomyelitis
- Aktualisiert: 07 Feb., 2025
- Dr. Michael Falahati
Osteomyelitis ist eine Entzündung des Knochenmarks, meist durch Bakterien verursacht. Sie betrifft oft auch den umliegenden Knochen. Die Erkrankung kann akut oder chronisch verlaufen und entsteht häufig nach Knochenbrüchen oder Operationen. Symptome sind Schmerzen, Schwellung und Rötung im betroffenen Bereich.
Was sind die Hauptursachen für Osteomyelitis?
Osteomyelitis ist eine schwerwiegende Knocheninfektion, die hauptsächlich durch Bakterien verursacht wird. Der häufigste Erreger ist Staphylococcus aureus. Die Infektion kann auf drei Wegen entstehen: Erstens durch direkte Verletzungen wie offene Knochenbrüche oder chirurgische Eingriffe. Zweitens über die Blutbahn, wobei Bakterien von anderen Infektionsherden zum Knochen wandern – dies ist besonders bei Kindern häufig. Drittens durch das Übergreifen von Infektionen aus dem umliegenden Gewebe. Risikofaktoren sind Diabetes, ein geschwächtes Immunsystem und Durchblutungsstörungen. Eine frühzeitige Erkennung ist wichtig, da unbehandelte akute Infektionen chronisch werden können.
Welche Symptome deuten auf eine Osteomyelitis hin?
Die klassischen Symptome einer akuten Osteomyelitis sind starke, pochende Schmerzen im betroffenen Knochen, Schwellung und Rötung der darüberliegenden Haut sowie Überwärmung. Begleitend treten oft Fieber, Müdigkeit und allgemeines Krankheitsgefühl auf. Bei Kindern können zusätzlich Bewegungsunlust und Schonhaltungen auffallen. Chronische Osteomyelitis äußert sich durch wiederkehrende Schmerzen, mögliche Fistelbildung mit Eiteraustritt und eingeschränkte Beweglichkeit. Nachts können die Schmerzen zunehmen. Bei diesen Anzeichen sollte umgehend ein Arzt aufgesucht werden, da eine frühe Behandlung entscheidend für den Heilungserfolg ist.
Wie wird Osteomyelitis diagnostiziert?
Die Diagnose der Osteomyelitis erfolgt durch einen mehrstufigen Prozess. Zunächst werden die Krankengeschichte und körperliche Untersuchung durchgeführt. Laboruntersuchungen zeigen erhöhte Entzündungswerte wie CRP und Leukozyten. Bildgebende Verfahren sind entscheidend: Röntgenaufnahmen können Knochenveränderungen zeigen, MRT-Untersuchungen ermöglichen eine präzise Darstellung der Infektionsausbreitung. Die Computertomographie (CT) hilft bei der OP-Planung. Eine Knochenbiopsie mit mikrobiologischer Untersuchung identifiziert den genauen Erreger und dessen Antibiotika-Empfindlichkeit. Diese umfassende Diagnostik ist wichtig für eine zielgerichtete Therapie.
Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es für Osteomyelitis?
Die Behandlung der Osteomyelitis basiert auf drei Säulen: Erstens die gezielte Antibiotikatherapie, die meist über 6-12 Wochen erfolgt. Zweitens die chirurgische Sanierung, bei der infiziertes und abgestorbenes Gewebe entfernt wird. Drittens unterstützende Maßnahmen wie Ruhigstellung und Physiotherapie. Moderne Behandlungsansätze umfassen den Einsatz von antibiotikahaltigem Knochenzement und regenerative Therapien. Bei chronischen Verläufen können mehrere Operationen notwendig sein. Die Nachsorge mit regelmäßigen Kontrollen ist wichtig, um Rückfälle zu vermeiden. Die Heilungschancen sind bei frühzeitiger Behandlung gut, erfordern aber oft Geduld und konsequente Therapietreue.
Literatur
-
Gerhard Walter u. a. (2012).
„Behandlungsalgorithmen der chronischen Osteomyelitis.“
Dtsch Arztebl Int, Nr. 109(14), 257–264. -
Leitlinien (2013).
„S1-Leitlinie Akute hämatogene Osteomyelitis und bakterielle Arthritis der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ).“
AWMF online. -
Leitlinien (2013).
„S1-Leitlinie Chronisch nicht-bakterielle Osteomyelitis der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ).“
AWMF online. -
Leitlinien (2008).
„S2-Leitlinie Osteomyelitis der Deutschen Gesellschaft für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie (DGMKG).“
AWMF online. - Siehe auch: SchenkelhalsfrakturMorbus PerthesAbszessArthrose
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