Abszess
- 02 Nov, 2024
- Dr. Michael Falahati
Was ist ein Abszess und wie entsteht er?
Ein Abszess ist eine abgekapselte Eiteransammlung im Gewebe, die durch bakterielle Infektionen entsteht. Häufigster Erreger ist Staphylococcus aureus. Die Bakterien dringen durch kleine Verletzungen, Haarfollikel oder Hautporen ein und lösen eine Entzündungsreaktion aus. Das Immunsystem versucht die Infektion einzudämmen, wodurch sich eine mit Eiter gefüllte Höhle bildet. Risikofaktoren sind ein geschwächtes Immunsystem, mangelnde Hygiene, Verletzungen oder chronische Erkrankungen wie Diabetes. Besonders häufig entstehen Abszesse in der Haut, können aber prinzipiell in jedem Gewebe auftreten. Eine frühzeitige Behandlung ist wichtig, um Komplikationen zu vermeiden.
Welche Symptome weisen auf einen Abszess hin?
Die klassischen Entzündungszeichen sind die Hauptsymptome eines Abszesses: starke Rötung, Schwellung, Überwärmung und klopfende Schmerzen im betroffenen Bereich. Die Stelle fühlt sich meist hart an und ist druckempfindlich. Bei fortgeschrittenen Abszessen kann sich ein gelblicher Eiterpunkt bilden. Systemische Symptome wie Fieber, Abgeschlagenheit und geschwollene Lymphknoten können auftreten. Bei tiefer liegenden Abszessen (z.B. im Bauchraum) kommen oft Appetitlosigkeit und Übelkeit hinzu. Warnsignale, die sofortige ärztliche Hilfe erfordern, sind hohes Fieber, starke Schmerzen oder eine sich schnell ausbreitende Rötung.
Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es bei einem Abszess?
Die wichtigste Behandlung ist die chirurgische Eröffnung (Inzision) des Abszesses unter sterilen Bedingungen und lokaler Betäubung. Dabei wird der Eiter vollständig entfernt und die Höhle gespült. Ein Drainagesystem kann eingelegt werden, um weiteren Eiter abzuleiten. Begleitend werden oft Antibiotika verschrieben, besonders bei großen oder tiefliegenden Abszessen. Wichtig ist die regelmäßige Wundkontrolle und -pflege. Zur Schmerzlinderung können entzündungshemmende Medikamente eingenommen werden. Unterstützend wirken auch feuchte, warme Umschläge. Zur Vorbeugung von Rezidiven sind gute Hygiene und die Behandlung zugrundeliegender Erkrankungen entscheidend.
Literatur
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Marianne Abele-Horn (2009).
„Antimikrobielle Therapie. Entscheidungshilfen zur Behandlung und Prophylaxe von Infektionskrankheiten.“
Peter Wiehl, 2. überarbeitete und erweiterte Auflage, Marburg.
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