Morbus Perthes
- Aktualisiert: 06 Feb., 2025
- Dr. Michael Falahati
Morbus Perthes ist eine Erkrankung bei Kindern, bei der die Durchblutung des Hüftkopfes gestört ist, was zum Absterben von Knochengewebe führt. Dies verursacht Schmerzen und Bewegungseinschränkungen in der Hüfte und kann zu einem Hinken führen. Die genaue Ursache ist unbekannt.
Was sind die Hauptursachen von Morbus Perthes und wer ist am häufigsten betroffen?
Morbus Perthes ist eine kindliche Hüftkopferkrankung, deren exakte Ursache trotz intensiver Forschung noch nicht vollständig geklärt ist. Aktuelle Studien weisen auf ein Zusammenspiel mehrerer Faktoren hin: Durchblutungsstörungen des Hüftkopfes, genetische Veranlagung und möglicherweise auch Umwelteinflüsse. Die Erkrankung tritt hauptsächlich bei Kindern zwischen 4 und 8 Jahren auf, wobei Jungen etwa viermal häufiger betroffen sind als Mädchen. Die Häufigkeit liegt bei etwa einem von 1200 Kindern. Interessanterweise entwickeln etwa 10-15% der Patienten die Erkrankung an beiden Hüften. Neue Forschungen deuten auch auf einen möglichen Zusammenhang mit Wachstumsstörungen und Gerinnungsfaktoren hin.
Welche Symptome deuten auf Morbus Perthes hin und wie wird die Diagnose gestellt?
Die ersten Anzeichen von Morbus Perthes sind oft subtil und können leicht übersehen werden. Charakteristisch ist ein schmerzfreies Hinken, das sich bei Aktivität verschlimmert. Viele Kinder klagen über Schmerzen in der Hüfte, die häufig ins Knie ausstrahlen können – ein wichtiges Merkmal für Ärzte bei der Diagnose. Moderne Diagnosemethoden umfassen zunächst Röntgenaufnahmen, aber besonders die Kernspintomographie (MRT) hat sich als wertvoll erwiesen, da sie bereits frühe Durchblutungsstörungen nachweisen kann. Neue bildgebende Techniken wie spezielle MRT-Sequenzen ermöglichen eine noch präzisere Früherkennung. Die Diagnose wird durch regelmäßige Verlaufskontrollen ergänzt, um den Krankheitsverlauf optimal zu überwachen.
Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es für Morbus Perthes und wie ist die Prognose?
Die Behandlung von Morbus Perthes hat sich in den letzten Jahren deutlich weiterentwickelt. Der aktuelle Therapieansatz folgt dem Prinzip ’so wenig wie möglich, so viel wie nötig‘. Die Basistherapie umfasst Bewegungseinschränkung und Entlastung durch spezielle Orthesen oder Gehstützen. Physiotherapie spielt eine zentrale Rolle bei der Erhaltung der Beweglichkeit. Bei schweren Verläufen können moderne operative Techniken wie die gelenkerhaltende Chirurgie notwendig werden. Die Prognose hängt stark vom Erkrankungsalter und der Schwere der Hüftkopfbeteiligung ab. Je früher die Diagnose gestellt wird, desto besser sind die Heilungschancen. Neue Studien zeigen, dass etwa 80% der optimal behandelten Patienten ein gutes bis sehr gutes Langzeitergebnis erreichen.
Literatur
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Y. Miyamoto, T. Matsuda, H. Kitoh u. a. (2007).
„A recurrent mutation in type II collagen gene causes Legg-Calvé-Perthes disease in a Japanese family.“
Hum. Genet., 121(5), 625–629. -
M. Nelitz u. a. (2009).
„Morbus Perthes: Diagnostische und therapeutische Prinzipien.“
Dtsch Arztebl Int., 106(31-32), 517–523. - Siehe auch: Neugeborenen-HüftdysplasieScheuermann-KrankheitOsteomyelitisSchenkelhalsfraktur
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