Sjögren-Syndrom

Was ist das Sjögren-Syndrom und welche Symptome sind typisch?

Das Sjögren-Syndrom ist eine chronische Autoimmunerkrankung, bei der das Immunsystem die Tränen- und Speicheldrüsen angreift. Die Hauptsymptome sind trockene Augen (Keratoconjunctivitis sicca) und Mundtrockenheit (Xerostomie). Betroffene klagen häufig über ein sandiges Gefühl in den Augen, Schwierigkeiten beim Schlucken und Sprechen sowie erhöhtes Kariesrisiko. Etwa 90% der Erkrankten sind Frauen, typischerweise zwischen 40 und 60 Jahren. Neben den lokalen Beschwerden treten oft auch Erschöpfung, Muskel- und Gelenkschmerzen sowie trockene Haut auf. Die Erkrankung kann als primäres Sjögren-Syndrom alleine oder als sekundäres Syndrom in Verbindung mit anderen Autoimmunerkrankungen auftreten. In etwa 5% der Fälle kann sich ein Lymphom entwickeln, weshalb regelmäßige Kontrollen wichtig sind.

Wie wird das Sjögren-Syndrom diagnostiziert und behandelt?

Die Diagnose stützt sich auf mehrere Säulen: Symptombewertung, spezielle Tests der Tränen- und Speichelproduktion (Schirmer-Test, Saxon-Test), Blutuntersuchungen auf charakteristische Antikörper (Anti-SS-A/Ro und Anti-SS-B/La) sowie häufig eine Biopsie der kleinen Speicheldrüsen der Unterlippe. Die Behandlung zielt darauf ab, die Lebensqualität zu verbessern: Künstliche Tränen und Speichelersatzmittel lindern die Trockenheit, während eine gute Mundhygiene Folgeschäden vorbeugt. Bei stärkeren Beschwerden kommen Medikamente wie Pilocarpin zur Stimulation der Drüsenfunktion oder entzündungshemmende Mittel zum Einsatz. Neue Therapieansätze mit Biologika wie Rituximab zeigen vielversprechende Ergebnisse bei schweren Verläufen. Lebensstilmaßnahmen wie ausreichende Flüssigkeitszufuhr und Vermeidung von Zugluft sind ebenfalls wichtig.

Literatur

  1. U. Pleyer (2014).
    „Entzündliche Augenerkrankungen.“
    Springer-Verlag, ISBN 978-3-642-38419-6, S. 119 ff.
  2. Steven Carsons, Elaine K. Harris (1998).
    „The New Sjogren’s Syndrome Handbook.“
    Oxford University Press, New York/ Oxford, ISBN 0-19-511724-7.
  3. Franz Hrska, Wolfgang Graninger, Michael Frass (2003).
    „Systemerkrankungen.“
    Anästhesiologie Intensivmedizin Notfallmedizin Schmerztherapie, 38(11), S. 719–740, hier: S. 721 und 734.

Disclaimer: Diese Informationen dienen ausschließlich zu Bildungszwecken und ersetzen keine professionelle medizinische Beratung, Diagnose oder Behandlung. Konsultieren Sie bei gesundheitlichen Fragen oder Beschwerden stets eine qualifizierte Ärztin oder einen qualifizierten Arzt. Der Autor und die Herausgeber dieser Seite übernehmen keine Haftung für etwaige Schäden, die sich aus der Verwendung der hier enthaltenen Informationen ergeben.

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