Spondylolyse

Was ist Spondylolyse und wie häufig tritt sie auf?

Spondylolyse bezeichnet einen Defekt im knöchernen Wirbelbogen, genauer in der Pars interarticularis. Am häufigsten betroffen sind der 4. und 5. Lendenwirbel. Diese Veränderung entwickelt sich meist während des Wachstums und betrifft etwa 7% der erwachsenen Bevölkerung. Interessanterweise bleiben viele Betroffene beschwerdefrei und entdecken die Veränderung nur zufällig. Die Erkrankung tritt besonders häufig bei Leistungssportlern auf, vor allem in Sportarten mit häufiger Rückwärtsbeugung wie Turnen oder Schwimmen. Moderne bildgebende Verfahren ermöglichen heute eine frühe Erkennung, was für die Prävention von Folgeschäden wichtig ist.

Welche Ursachen und Risikofaktoren gibt es für Spondylolyse?

Die Entstehung einer Spondylolyse basiert auf mehreren Faktoren. Neben einer genetischen Veranlagung spielen vor allem mechanische Belastungen eine zentrale Rolle. Besonders gefährdet sind Menschen, die ihre Wirbelsäule häufig überstrecken, wie es bei Turnern, Gewichthebern oder Schwimmern der Fall ist. Auch wiederkehrende Mikrotraumata können zur Entwicklung beitragen. Neue Studien zeigen zudem Zusammenhänge mit Bindegewebserkrankungen wie dem Marfan-Syndrom und Entwicklungsstörungen wie Morbus Scheuermann. Bei Kindern mit neurologischen Erkrankungen ist das Risiko ebenfalls erhöht.

Welche Symptome und Folgen kann Spondylolyse haben?

Die Symptome einer Spondylolyse können sehr unterschiedlich ausgeprägt sein. Typisch sind belastungsabhängige Rückenschmerzen, die sich besonders bei Rückwärtsbeugung verstärken. Ein wichtiges Warnsignal ist die Spondylolisthesis – das Vorwärtsgleiten eines Wirbels – als mögliche Folge der Spondylolyse. In schweren Fällen kann dies zu einer Spondyloptose führen, bei der der Wirbel komplett nach vorne abrutscht. Moderne Behandlungskonzepte zielen darauf ab, durch gezielte Physiotherapie und sportliche Aktivität die Rückenmuskulatur zu stärken und Beschwerden zu lindern. Nur in seltenen Fällen ist eine Operation notwendig.

Literatur

  1. C. J. Standaert, S. A. Herring (2000).
    „Spondylolysis: a critical review.“
    British journal of sports medicine, 34(6), 415–422.

Disclaimer: Diese Informationen dienen ausschließlich zu Bildungszwecken und ersetzen keine professionelle medizinische Beratung, Diagnose oder Behandlung. Konsultieren Sie bei gesundheitlichen Fragen oder Beschwerden stets eine qualifizierte Ärztin oder einen qualifizierten Arzt. Der Autor und die Herausgeber dieser Seite übernehmen keine Haftung für etwaige Schäden, die sich aus der Verwendung der hier enthaltenen Informationen ergeben.

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