Spondylodiszitis
- Aktualisiert: 06 Feb., 2025
- Dr. Michael Falahati
Spondylodiszitis ist eine Entzündung der Bandscheibe und der angrenzenden Wirbelkörper, meist durch Bakterien verursacht. Sie führt zu starken Rückenschmerzen, oft begleitet von Fieber und Nachtschweiß. Diese Erkrankung kann sowohl durch Infektionen als auch durch entzündliche Erkrankungen entstehen.
Was sind die Hauptursachen der Spondylodiszitis?
Spondylodiszitis ist eine schwere Entzündung der Wirbelkörper und Bandscheiben, die meist durch Bakterien verursacht wird. Der häufigste Erreger ist Staphylococcus aureus (80% der Fälle). Die Infektion kann auf zwei Wegen entstehen: Entweder durch die Ausbreitung von Bakterien über die Blutbahn aus anderen Infektionsherden (z.B. nach Zahnbehandlungen oder Hautinfektionen) oder als direkte Folge von Wirbelsäulenoperationen. Besonders gefährdet sind Menschen mit geschwächtem Immunsystem, Diabetes oder nach invasiven medizinischen Eingriffen.
Welche Symptome können auf eine Spondylodiszitis hinweisen?
Die Hauptsymptome der Spondylodiszitis sind starke, meist tiefe Rückenschmerzen, die sich nachts oft verschlimmern und durch Bewegung nicht bessern. Charakteristisch ist ein ausgeprägter Druckschmerz über den betroffenen Wirbeln. Begleitend können Fieber, Nachtschweiß und ungewollter Gewichtsverlust auftreten. In fortgeschrittenen Fällen können neurologische Symptome wie Taubheitsgefühle oder Lähmungserscheinungen auftreten. Da die Symptome anfangs oft unspezifisch sind, wird die Diagnose häufig verzögert gestellt.
Wie wird Spondylodiszitis diagnostiziert?
Die wichtigste Untersuchung ist die Kernspintomographie (MRT), die bereits früh charakteristische Entzündungszeichen zeigt. Im Blut werden Entzündungsmarker wie CRP und Blutsenkung bestimmt. Blutkulturen sind wichtig, um den verursachenden Erreger zu identifizieren. In unklaren Fällen kann eine CT-gesteuerte Biopsie notwendig sein. Röntgenaufnahmen zeigen erst spät knöcherne Veränderungen. Je früher die Diagnose gestellt wird, desto besser sind die Behandlungschancen.
Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es bei Spondylodiszitis?
Die Behandlung basiert auf drei Säulen: Erstens eine gezielte, hochdosierte Antibiotikatherapie über 6-12 Wochen, zweitens die Ruhigstellung der Wirbelsäule durch ein Korsett oder Bettruhe, und drittens bei Bedarf eine operative Behandlung. Eine Operation ist notwendig bei neurologischen Ausfällen, Instabilität der Wirbelsäule oder wenn die konservative Therapie nicht anschlägt. Die Heilung erfordert Geduld, und regelmäßige Verlaufskontrollen sind wichtig. Eine vollständige Genesung ist bei frühzeitiger Behandlung meist möglich.
Literatur
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S. Rajasekaran (2015).
„History of spine surgery for tuberculous spondylodiscitis.“
Der Unfallchirurg, 118, S. 19–27. -
Marianne Abele-Horn (2009).
„Antimikrobielle Therapie. Entscheidungshilfen zur Behandlung und Prophylaxe von Infektionskrankheiten.“
Peter Wiehl, Marburg, S. 167–170. - Siehe auch: SpondylitisWirbelsäulenosteochondroseSpondylosis deformansOsteomyelitis
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