Spondylitis
- Aktualisiert: 06 Feb., 2025
- Dr. Michael Falahati
Spondylitis ist eine Entzündung der Wirbelkörper, oft durch Infektionen verursacht. Sie kann Schmerzen und Schwellungen im Rücken verursachen. Eine spezielle Form, die ankylosierende Spondylitis, betrifft vor allem die Wirbelsäule und führt zu steifen Gelenken. Beide Formen können die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen.
Was ist eine Spondylitis und wie wird sie verursacht?
Eine Spondylitis ist eine ernsthafte Entzündung der Wirbelkörper, die hauptsächlich auf zwei Wegen entstehen kann: Erstens durch Bakterien, die über die Blutbahn in die Wirbel gelangen (hämatogene Infektion), häufig ausgelöst durch Staphylokokken oder Tuberkuloseerreger. Zweitens als autoimmune Form (ankylosierende Spondylitis/Morbus Bechterew), bei der das eigene Immunsystem die Wirbelsäule angreift. Oft breitet sich die Entzündung auch auf die Bandscheiben aus (Spondylodiszitis). Die Erkrankung ist selten, aber potenziell gefährlich, da unbehandelte Infektionen zu bleibenden Wirbelschäden führen können. Risikofaktoren sind ein geschwächtes Immunsystem, Diabetes, vorausgegangene Operationen oder intravenöser Drogenkonsum.
Welche Symptome treten bei einer Spondylitis auf und wie wird sie diagnostiziert?
Die Hauptsymptome einer Spondylitis sind starke, meist tiefe Rückenschmerzen, die sich durch Bewegung verschlimmern und nachts oft besonders stark sind. Begleitend können Fieber, Müdigkeit und Gewichtsverlust auftreten. Die Diagnose erfolgt heute durch eine Kombination mehrerer Verfahren: Blutuntersuchungen zeigen erhöhte Entzündungswerte, die Kernspintomographie (MRT) macht die Entzündungsherde früh sichtbar. Zusätzlich werden oft CT-Untersuchungen und Blutproben für Bakterienkulturen durchgeführt. Bei Verdacht auf eine autoimmune Form werden spezielle Rheuma-Marker getestet. Eine frühzeitige Diagnose ist entscheidend für den Behandlungserfolg.
Wie wird eine Spondylitis behandelt und wie lange dauert die Therapie?
Die Behandlung der Spondylitis erfordert einen umfassenden Ansatz: Bei bakterieller Ursache ist eine gezielte, hochdosierte Antibiotika-Therapie über 6-12 Wochen nötig, oft zunächst intravenös. Begleitend werden Schmerzmittel und entzündungshemmende Medikamente eingesetzt. Bei schweren Fällen oder drohenden neurologischen Schäden kann eine Operation erforderlich sein. Die Rehabilitation umfasst Physiotherapie und das Tragen eines stabilisierenden Korsetts. Die Gesamtbehandlung dauert meist 6-12 Monate, bei der autoimmunen Form ist eine dauerhafte Therapie nötig. Regelmäßige Kontrolluntersuchungen sind wichtig, um den Heilungsverlauf zu überwachen.
Literatur
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Konrad Mahlfeld, Rüdiger Döhler (2003).
„Spondylitis.“
Lexikon Orthopädische Chirurgie, Berlin, Pages 197–199. - Siehe auch: SpondylodiszitisSpondylosisMorbus BechterewSakroiliitis
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