Sakroiliitis

Sakroiliitis ist eine schmerzhafte Entzündung der Iliosakralgelenke, die das Kreuzbein mit dem Becken verbindet. Sie gehört zu den rheumatischen Erkrankungen und kann zu chronischen Schmerzen und Bewegungseinschränkungen führen. Häufig tritt sie bei Erkrankungen wie Morbus Bechterew oder Psoriasisarthritis auf.

Was ist Sakroiliitis und welche Ursachen hat sie?

Sakroiliitis ist eine Entzündung der Iliosakralgelenke (ISG), die das Kreuzbein mit dem Beckenknochen verbinden. Diese schmerzhafte Erkrankung tritt häufig als Teil von Autoimmunerkrankungen auf, besonders bei Spondyloarthritiden wie Morbus Bechterew. Neuere Forschungen zeigen, dass neben genetischen Faktoren (besonders dem HLA-B27-Gen) auch Umwelteinflüsse und Darmbakterien eine wichtige Rolle bei der Entstehung spielen können. Sakroiliitis kann auch im Rahmen von Psoriasis-Arthritis, reaktiver Arthritis oder chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen auftreten. Ohne Behandlung kann die Entzündung zu einer Versteifung der Gelenke führen, was die Beweglichkeit dauerhaft einschränkt.

Welche Symptome können auf eine Sakroiliitis hinweisen?

Die charakteristischen Symptome einer Sakroiliitis sind tiefsitzende Rückenschmerzen, die sich in das Gesäß und die Oberschenkel ausstrahlen können. Typisch ist der sogenannte entzündliche Rückenschmerz, der sich durch nächtliche Schmerzen, Morgensteifigkeit von mehr als 30 Minuten und Besserung durch Bewegung auszeichnet. Die Beschwerden verstärken sich oft beim längeren Sitzen, Stehen oder Liegen auf der betroffenen Seite. Viele Patienten berichten auch von einer zunehmenden Müdigkeit und eingeschränkter Beweglichkeit beim Bücken oder Drehen. Ein wichtiges Warnsignal ist, wenn die Schmerzen bei jüngeren Menschen unter 45 Jahren auftreten und sich schleichend entwickeln.

Wie wird Sakroiliitis diagnostiziert?

Die moderne Diagnostik der Sakroiliitis stützt sich auf mehrere Säulen: Zunächst erfolgt eine gründliche körperliche Untersuchung mit spezifischen Funktionstests der ISG. Die Magnetresonanztomographie (MRT) gilt heute als Goldstandard für die Früherkennung, da sie bereits aktive Entzündungen nachweisen kann, bevor strukturelle Schäden im Röntgenbild sichtbar werden. Ergänzend werden Blutuntersuchungen durchgeführt, um Entzündungsmarker und den genetischen Marker HLA-B27 zu bestimmen. Die klassischen New-York-Kriterien wurden inzwischen durch die ASAS-Kriterien (Assessment of SpondyloArthritis international Society) ergänzt, die eine frühere Diagnosestellung ermöglichen.

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es für Sakroiliitis?

Die Therapie der Sakroiliitis folgt einem modernen, multimodalen Ansatz. Basis der Behandlung sind entzündungshemmende Medikamente (NSAR) wie Ibuprofen oder Diclofenac. Bei unzureichender Wirkung kommen moderne Biologika zum Einsatz, besonders TNF-alpha-Blocker oder IL-17-Inhibitoren, die gezielt in den Entzündungsprozess eingreifen. Gleichzeitig ist regelmäßige Bewegung essentiell – speziell entwickelte Physiotherapieprogramme stärken die Rumpfmuskulatur und erhalten die Beweglichkeit. Ergänzend können Wärme- oder Kälteanwendungen, gezielte Dehnübungen und bei akuten Schüben auch lokale Kortisoninjektionen hilfreich sein. Ein gesunder Lebensstil mit Nikotinverzicht und ausgewogener Ernährung unterstützt den Behandlungserfolg.

Literatur

  1. Siehe auch:  SpondylitisSpondylodiszitisSpondylosisSpondylolysis

Disclaimer: Diese Informationen dienen ausschließlich zu Bildungszwecken und ersetzen keine professionelle medizinische Beratung, Diagnose oder Behandlung. Konsultieren Sie bei gesundheitlichen Fragen oder Beschwerden stets eine qualifizierte Ärztin oder einen qualifizierten Arzt. Der Autor und die Herausgeber dieser Seite übernehmen keine Haftung für etwaige Schäden, die sich aus der Verwendung der hier enthaltenen Informationen ergeben.

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