Sakroiliitis

Was ist Sakroiliitis und welche Symptome sind typisch?

Sakroiliitis ist eine Entzündung der Iliosakralgelenke (ISG), die das Kreuzbein mit dem Beckenknochen verbinden. Die Hauptsymptome sind tiefsitzende Rückenschmerzen, die typischerweise in das Gesäß und manchmal bis in die Oberschenkel ausstrahlen. Charakteristisch ist der sogenannte ‚entzündliche Rückenschmerz‚: Die Beschwerden sind morgens und nach längeren Ruhephasen besonders stark, verbessern sich aber durch Bewegung. Betroffene berichten oft über eine mindestens 30-minütige Morgensteifigkeit. Typisch sind auch nächtliche Schmerzen, die zum Aufwachen führen können. Die Beschwerden entwickeln sich meist schleichend und betreffen häufig Menschen unter 45 Jahren.

Welche Ursachen und Risikofaktoren sind mit Sakroiliitis verbunden?

Sakroiliitis tritt häufig im Rahmen von entzündlich-rheumatischen Erkrankungen auf, besonders bei axialer Spondyloarthritis (früher: Morbus Bechterew). Weitere Ursachen sind Psoriasis-Arthritis, reaktive Arthritis nach Infektionen und chronisch-entzündliche Darmerkrankungen. Der genetische Marker HLA-B27 erhöht das Erkrankungsrisiko deutlich. Auch mechanische Belastungen, wie Schwangerschaft oder wiederholte Mikrotraumata durch Sport, können eine Sakroiliitis begünstigen. Seltener sind bakterielle Infektionen als Auslöser. Risikofaktoren sind junges Erwachsenenalter, familiäre Vorbelastung und das Vorliegen anderer Autoimmunerkrankungen.

Wie wird Sakroiliitis diagnostiziert?

Die Diagnose basiert auf drei Säulen: Krankengeschichte, körperliche Untersuchung und Bildgebung. Der Arzt führt spezielle Provokationstests durch, wie den FABER- oder Mennel-Test, um die ISG-Schmerzen zu reproduzieren. Die Magnetresonanztomographie (MRT) ist heute der Goldstandard, da sie bereits frühe Entzündungszeichen nachweisen kann, noch bevor strukturelle Schäden entstehen. Röntgenaufnahmen zeigen erst späte Veränderungen, sind aber wichtig für die Verlaufskontrolle. Ergänzend werden Blutuntersuchungen durchgeführt, um Entzündungswerte und den HLA-B27-Status zu bestimmen. Die frühe Diagnose ist entscheidend für einen erfolgreichen Therapiebeginn.

Disclaimer: Diese Informationen dienen ausschließlich zu Bildungszwecken und ersetzen keine professionelle medizinische Beratung, Diagnose oder Behandlung. Konsultieren Sie bei gesundheitlichen Fragen oder Beschwerden stets eine qualifizierte Ärztin oder einen qualifizierten Arzt. Der Autor und die Herausgeber dieser Seite übernehmen keine Haftung für etwaige Schäden, die sich aus der Verwendung der hier enthaltenen Informationen ergeben.

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