Spinales Lipom
- Aktualisiert: 08 Feb., 2025
- Dr. Michael Falahati
Ein spinales Lipom ist eine seltene angeborene Fehlbildung, bei der sich Fett- und Bindegewebe in der Nähe des Rückenmarks ansammelt. Diese kann das Rückenmark in seiner Beweglichkeit einschränken (Tethered Cord) und zu neurologischen Symptomen führen. Es tritt bei etwa 0,4 bis 0,8 von 100.000 Geburten auf.
Was ist ein spinales Lipom und wie häufig tritt es auf?
Ein spinales Lipom ist eine angeborene Fehlbildung, bei der sich gutartiges Fettgewebe im Bereich des Rückenmarks bildet. Diese seltene Erkrankung betrifft etwa 1 von 150.000 Neugeborenen. Das überschüssige Fettgewebe kann das Rückenmark einengen oder fixieren (Tethered Cord Syndrom) und dadurch neurologische Probleme verursachen. Besonders häufig tritt es im unteren Rückenbereich auf und ist oft mit einer unvollständigen Verschmelzung der Wirbelbögen (Spina bifida occulta) verbunden. Moderne bildgebende Verfahren ermöglichen heute eine frühe Erkennung, oft bereits vor der Geburt.
Welche Ursachen und Symptome sind mit spinalen Lipomen verbunden?
Spinale Lipome entstehen während der frühen Schwangerschaft durch eine Störung der Embryonalentwicklung. Genetische Faktoren können dabei eine Rolle spielen. Die Symptome entwickeln sich meist schleichend und können umfassen: Bewegungsstörungen der Beine, Blasen- und Darmfunktionsstörungen, Rückenschmerzen sowie Gefühlsstörungen. Charakteristisch sind auch äußere Hautveränderungen wie vermehrte Behaarung oder Hautgrübchen im Bereich der Wirbelsäule. Die Beschwerden verschlimmern sich häufig mit zunehmendem Alter und Wachstum.
Wie wird ein spinales Lipom diagnostiziert und behandelt?
Die Diagnose erfolgt durch eine Kombination aus körperlicher Untersuchung und bildgebender Diagnostik. Die Magnetresonanztomographie (MRT) ist dabei der Goldstandard, da sie detaillierte Bilder des Rückenmarks und des Lipoms liefert. Die Behandlung wird individuell angepasst: Bei Patienten ohne Symptome ist oft eine regelmäßige Überwachung ausreichend. Bei neurologischen Ausfällen oder zunehmenden Beschwerden wird meist eine operative Entfernung des Lipoms empfohlen. Der Eingriff zielt darauf ab, das Rückenmark zu entlasten und weitere neurologische Schäden zu verhindern. Eine frühzeitige Behandlung verbessert die Prognose deutlich.
Literatur
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Child’s nervous system: ChNS: official journal of the International Society for Pediatric Neurosurgery, 29(10), 1957–1959. - Siehe auch: DiastematomyelieTethered cordEpendymomSpina Bifida
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