Tethered Cord Syndrom

Was versteht man unter dem Tethered Cord Syndrom und welche Ursachen gibt es?

Das Tethered Cord Syndrom ist eine neurologische Erkrankung, bei der das untere Rückenmark abnormal fixiert ist und dadurch unter Spannung steht. Dies kann angeboren oder erworben sein. Häufige Ursachen sind: 1) Angeborene Fehlbildungen wie Spina bifida oder Fettgewebsgeschwülste am Rückenmark, 2) Vernarbungen nach Operationen oder Verletzungen, 3) Ein verdicktes oder verkürztes Filum terminale (Endstrang des Rückenmarks). Bei der okkulten Form sind im MRT keine offensichtlichen Veränderungen sichtbar, obwohl typische Symptome vorliegen. Die Zugbelastung auf das Rückenmark kann zu fortschreitenden neurologischen Schäden führen, weshalb eine frühe Erkennung wichtig ist.

Welche Symptome deuten auf das Tethered Cord Syndrom hin?

Die Symptome des Tethered Cord Syndroms entwickeln sich meist schleichend und können je nach Alter unterschiedlich ausgeprägt sein. Typische Anzeichen sind: 1) Hautveränderungen über der Wirbelsäule wie vermehrte Behaarung, Fettpolster oder Hautgrübchen, 2) Neurologische Störungen wie Gefühlsstörungen oder Schwäche in den Beinen, 3) Blasen- und Darmfunktionsstörungen, 4) Rückenschmerzen, die sich bei Bewegung verschlimmern, 5) Fuß- und Beindeformitäten, 6) Skoliose. Bei Kindern können auch Gangstörungen und Entwicklungsverzögerungen auftreten. Die Beschwerden verschlimmern sich oft während des Wachstums oder bei körperlicher Aktivität.

Wie wird das Tethered Cord Syndrom diagnostiziert und behandelt?

Die Diagnose erfolgt durch eine Kombination aus klinischer Untersuchung und Bildgebung. Wichtigste diagnostische Verfahren sind: 1) MRT der gesamten Wirbelsäule als Goldstandard, 2) Bei Säuglingen zunächst Ultraschall durch die noch offenen Fontanellen, 3) Neurologische Untersuchungen zur Funktionsprüfung. Die Behandlung richtet sich nach der Schwere der Symptome. Bei eindeutigen Beschwerden ist meist eine Operation (Detethering) notwendig, bei der die Fixierung des Rückenmarks gelöst wird. Der beste Zeitpunkt für die Operation ist, wenn erste Symptome auftreten, aber noch keine schweren neurologischen Schäden vorliegen. Nach der Operation sind regelmäßige Kontrollen wichtig, da es zu erneuten Verwachsungen kommen kann.

Literatur

  1. A. Spiessberger (n.d.).
    „Occultes Tethered Cord Syndrom (OTCS).“
    Weblink.

Disclaimer: Diese Informationen dienen ausschließlich zu Bildungszwecken und ersetzen keine professionelle medizinische Beratung, Diagnose oder Behandlung. Konsultieren Sie bei gesundheitlichen Fragen oder Beschwerden stets eine qualifizierte Ärztin oder einen qualifizierten Arzt. Der Autor und die Herausgeber dieser Seite übernehmen keine Haftung für etwaige Schäden, die sich aus der Verwendung der hier enthaltenen Informationen ergeben.

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