Ependymom
- Aktualisiert: 07 Feb., 2025
- Dr. Michael Falahati
Ein Ependymom ist ein Tumor, der im Gehirn oder Rückenmark auftritt und aus Zellen entsteht, die normalerweise Flüssigkeitsräume im Gehirn auskleiden. Diese Tumoren wachsen meist langsam und können den Fluss der Gehirnflüssigkeit stören, was zu Symptomen wie Kopfschmerzen und Übelkeit führen kann.
Was sind die Hauptursachen und Risikofaktoren für Ependymome?
Ependymome entstehen aus den Ependymzellen, die die Hirnventrikel und den Rückenmarkskanal auskleiden. Die neueste Forschung zeigt, dass bestimmte genetische Veränderungen wie ZFTA- und YAP1-Fusionen eine zentrale Rolle spielen. Auch die Neurofibromatose Typ 2 erhöht das Risiko deutlich. Während diese Tumoren in jedem Alter auftreten können, sind besonders Kinder und Jugendliche betroffen. Etwa 30% aller Ependymome treten bei Kindern unter 3 Jahren auf. Umweltfaktoren oder Lebensgewohnheiten scheinen hingegen keine bedeutende Rolle zu spielen. Eine genetische Beratung wird für Familien mit gehäuftem Auftreten von Hirntumoren empfohlen.
Welche Symptome können auf ein Ependymom hinweisen?
Die Symptome eines Ependymoms hängen stark von der Tumorlokalisation ab. Häufige Anzeichen sind anhaltende Kopfschmerzen, besonders morgens, Übelkeit und Erbrechen durch erhöhten Hirndruck. Bei Kindern können auch Entwicklungsverzögerungen, Gleichgewichtsstörungen und Sehprobleme auftreten. Rückenmarksependymome verursachen oft Rückenschmerzen, Muskelschwäche oder Gefühlsstörungen in Armen oder Beinen. Charakteristisch ist eine langsame Entwicklung der Beschwerden über Wochen bis Monate. Bei diesen Symptomen sollte zeitnah eine ärztliche Abklärung erfolgen.
Wie wird ein Ependymom diagnostiziert?
Die moderne Diagnostik eines Ependymoms basiert auf mehreren Säulen: Kernspintomographie (MRT) mit und ohne Kontrastmittel ist der Goldstandard der Bildgebung. Dabei zeigen sich typischerweise scharf begrenzte, kontrastmittelaufnehmende Tumoren, oft mit Verkalkungen. Neue Sequenzen wie die diffusionsgewichtete Bildgebung helfen bei der Unterscheidung von anderen Tumoren. Eine Liquoruntersuchung wird durchgeführt, um eine Tumorzellaussaat auszuschließen. Die endgültige Diagnose erfolgt durch die feingewebliche und molekulargenetische Untersuchung des Tumorgewebes, die auch wichtige prognostische Informationen liefert.
Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es für Ependymome?
Die Behandlung von Ependymomen erfolgt nach einem multimodalen Konzept. An erster Stelle steht die möglichst vollständige neurochirurgische Entfernung, die dank moderner OP-Techniken wie Neuronavigation und Fluoreszenz-gestützter Chirurgie präziser geworden ist. Anschließend folgt meist eine fokussierte Strahlentherapie, die durch neue Techniken wie Protonentherapie nebenwirkungsärmer durchgeführt werden kann. Chemotherapie wird vor allem bei Kleinkindern oder bei aggressiven Tumoren eingesetzt. Neue zielgerichtete Therapien und Immuntherapien werden in klinischen Studien getestet. Die Nachsorge erfolgt durch regelmäßige MRT-Kontrollen.
Literatur
- Siehe auch: MeningeomHämangioblastomOligodendrogliomChordom
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