Hämangioblastom

Ein Hämangioblastom ist ein gutartiger, stark durchbluteter Tumor, der meist im Gehirn oder Rückenmark vorkommt. Er tritt häufig bei Menschen mit von Hippel-Lindau-Syndrom auf, kann aber auch ohne diese Erkrankung entstehen. Symptome hängen von der Lage ab und können Bewegungsstörungen oder Sprachprobleme umfassen.

Was sind Hämangioblastome und welche Ursachen haben sie?

Hämangioblastome sind gutartige, stark durchblutete Tumoren, die vor allem im Gehirn und Rückenmark auftreten. Etwa 25% der Fälle sind mit dem von Hippel-Lindau-Syndrom (VHL) verbunden, einer erblichen Erkrankung. Bei dieser genetischen Störung ist das VHL-Gen verändert, was zu einem erhöhten Tumorrisiko führt. Die übrigen 75% treten spontan auf, ohne erkennbare genetische Ursache. Die Tumoren entwickeln sich meist im Kleinhirn, können aber auch im Hirnstamm oder Rückenmark entstehen. Trotz ihrer gutartigen Natur können sie durch ihre Lage im Nervensystem ernste Beschwerden verursachen. Bei Verdacht auf VHL-Syndrom ist eine genetische Beratung und regelmäßige Vorsorgeuntersuchung empfehlenswert.

Welche Symptome können bei einem Hämangioblastom auftreten?

Die Symptome eines Hämangioblastoms sind sehr vielfältig und hängen vom Tumorstandort ab. Bei Kleinhirntumoren können Gleichgewichtsstörungen, Schwindelgefühl, Koordinationsprobleme und undeutliche Sprache auftreten. Rückenmarkstumoren verursachen oft Rückenschmerzen, Taubheitsgefühle oder Lähmungserscheinungen in Armen oder Beinen. Zusätzlich können Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen durch erhöhten Hirndruck entstehen. Ein besonderes Merkmal ist die mögliche Überproduktion von Erythropoetin, was zu einem erhöhten Anteil roter Blutkörperchen führt. Die Beschwerden entwickeln sich meist schleichend über Wochen bis Monate.

Wie wird ein Hämangioblastom diagnostiziert?

Die Diagnose eines Hämangioblastoms erfolgt hauptsächlich durch moderne Bildgebung. Die Magnetresonanztomographie (MRT) mit Kontrastmittel ist dabei die wichtigste Untersuchung, da sie die charakteristische Struktur des Tumors mit seinen Zysten und Blutgefäßen besonders gut darstellt. Ergänzend können CT-Untersuchungen und Angiographien durchgeführt werden. Bei Verdacht auf von Hippel-Lindau-Syndrom wird eine genetische Testung empfohlen. Zusätzlich werden neurologische Untersuchungen durchgeführt, um das Ausmaß der Beschwerden zu erfassen. Die frühe Diagnose ist wichtig für eine erfolgreiche Behandlung.

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es für Hämangioblastome?

Die wichtigste Behandlungsoption ist die operative Entfernung des Tumors. Dank moderner mikrochirurgischer Techniken können Hämangioblastome heute meist vollständig und schonend entfernt werden. Bei kleinen, symptomfreien Tumoren kann zunächst auch eine regelmäßige Überwachung sinnvoll sein. In einigen Fällen kommt auch eine stereotaktische Radiochirurgie in Frage, besonders wenn eine Operation riskant erscheint. Nach der Behandlung sind regelmäßige Kontrolluntersuchungen wichtig, da bei etwa 10-20% der Patienten Rezidive auftreten können. Patienten mit von Hippel-Lindau-Syndrom benötigen eine lebenslange medizinische Betreuung.

Literatur

  1. Siehe auch:  HämangiomEpendymomMeningeomSchwannom

Disclaimer: Diese Informationen dienen ausschließlich zu Bildungszwecken und ersetzen keine professionelle medizinische Beratung, Diagnose oder Behandlung. Konsultieren Sie bei gesundheitlichen Fragen oder Beschwerden stets eine qualifizierte Ärztin oder einen qualifizierten Arzt. Der Autor und die Herausgeber dieser Seite übernehmen keine Haftung für etwaige Schäden, die sich aus der Verwendung der hier enthaltenen Informationen ergeben.

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