Schwannom
- Aktualisiert: 07 Feb., 2025
- Dr. Michael Falahati
Ein Schwannom ist ein gutartiger Tumor, der von Schwann-Zellen ausgeht, welche Nervenfasern umhüllen. Es wächst meist langsam und kann an verschiedenen Nerven auftreten, oft im Kopf- und Halsbereich. Symptome entstehen durch Druck auf umliegendes Gewebe, wie Schmerzen oder Lähmungen.
Was ist ein Schwannom und welche Ursachen hat es?
Ein Schwannom ist ein gutartiger Tumor, der sich aus den Schwann-Zellen entwickelt – den Zellen, die unsere Nerven schützend umhüllen. Diese Tumore treten meist zwischen dem 50. und 60. Lebensjahr auf und können jeden treffen. Während die meisten Schwannome zufällig entstehen, gibt es auch genetische Ursachen: Bei der Neurofibromatose Typ 2 (NF2) können mehrere Schwannome gleichzeitig auftreten, besonders am Hörnerv. Eine verwandte Erkrankung ist die Schwannomatose, bei der sich ebenfalls mehrere Tumore bilden, aber nicht am Hörnerv. Schwannome können überall dort entstehen, wo Nerven verlaufen – häufig an Kopf, Hals und den Gliedmaßen. Das bekannteste Beispiel ist das Akustikusneurinom am Hör- oder Gleichgewichtsnerv.
Welche Symptome können bei einem Schwannom auftreten?
Die Symptome eines Schwannoms hängen stark von seiner Lage und Größe ab. Viele Schwannome bleiben zunächst unbemerkt, da sie sehr langsam wachsen. Erst wenn sie auf umliegendes Gewebe drücken, können Beschwerden auftreten: Taubheitsgefühle, Kribbeln oder Schmerzen im Versorgungsgebiet des betroffenen Nervs sind typisch. Bei einem Akustikusneurinom können einseitiger Hörverlust, Ohrgeräusche (Tinnitus), Schwindel und Gleichgewichtsstörungen auftreten. In seltenen Fällen können auch Gesichtslähmungen oder Kopfschmerzen vorkommen. Da die Symptome sich meist schleichend entwickeln, werden sie anfangs oft übersehen. Bei anhaltenden neurologischen Beschwerden sollte man einen Arzt aufsuchen.
Wie wird ein Schwannom diagnostiziert?
Die Diagnose eines Schwannoms erfolgt durch mehrere sich ergänzende Untersuchungen. Den Anfang macht eine gründliche neurologische Untersuchung. Besonders wichtig ist die Magnetresonanztomographie (MRT), die detaillierte Bilder des Tumors und seiner Umgebung liefert. Sie zeigt präzise die Größe, Lage und Abgrenzung des Tumors. In manchen Fällen wird zusätzlich eine Computertomographie (CT) durchgeführt. Bei Verdacht auf ein Akustikusneurinom werden spezielle Hörtests gemacht. Eine endgültige Diagnose kann durch eine Biopsie gestellt werden, bei der eine kleine Gewebeprobe entnommen und unter dem Mikroskop untersucht wird. Dies ist besonders wichtig, um gutartige von bösartigen Tumoren zu unterscheiden.
Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es für ein Schwannom?
Die Behandlung eines Schwannoms wird individuell auf jeden Patienten abgestimmt. Bei kleinen, symptomlosen Tumoren kann zunächst abgewartet und regelmäßig kontrolliert werden (‚Wait and Scan‘). Verursacht der Tumor Beschwerden oder wächst er, ist meist eine Operation die beste Option. Dank moderner mikrochirurgischer Techniken können viele Schwannome heute schonend entfernt werden. Bei schwer zugänglichen Tumoren oder wenn eine Operation zu riskant ist, kann eine gezielte Strahlentherapie (Radiochirurgie) erfolgen. Nach der Behandlung sind regelmäßige Kontrollen wichtig, um ein mögliches erneutes Wachstum früh zu erkennen. Die Heilungschancen sind bei rechtzeitiger Behandlung sehr gut.
Literatur
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