Chordome

Was sind Chordome und wo treten sie auf?

Chordome sind sehr seltene, langsam wachsende Knochentumoren, die sich aus Überresten der embryonalen Wirbelsäulenanlage (Chorda dorsalis) entwickeln. Sie treten hauptsächlich an zwei Stellen auf: der Schädelbasis (etwa 35%) und dem Steißbein/Kreuzbein (etwa 50%). Die restlichen 15% entstehen entlang der Wirbelsäule. Diese Tumoren wachsen lokal aggressiv und können durch Druck auf umliegende Strukturen ernste Beschwerden verursachen, wie Kopfschmerzen, Sehstörungen, Lähmungserscheinungen oder Probleme beim Gehen. Aufgrund ihrer Seltenheit – nur etwa 1 von 1 Million Menschen erkrankt jährlich – ist die Diagnose oft eine besondere Herausforderung.

Wie werden Chordome behandelt?

Die Behandlung von Chordomen erfordert einen mehrschichtigen Ansatz. An erster Stelle steht die möglichst vollständige chirurgische Entfernung des Tumors, was aufgrund der sensiblen Lage oft sehr anspruchsvoll ist. Direkt nach der Operation wird eine hochmoderne Strahlentherapie durchgeführt, häufig als Protonentherapie oder hochpräzise Photonenbestrahlung. Neue zielgerichtete Therapien wie Imatinib oder Lapatinib können das Tumorwachstum zusätzlich hemmen. Vielversprechend sind auch moderne Immuntherapien und personalisierte Behandlungsansätze, die auf der genetischen Analyse des Tumors basieren. Eine Behandlung in spezialisierten Zentren mit Erfahrung in der Therapie von Chordomen ist besonders wichtig.

Wie ist die Prognose für Patienten mit Chordomen?

Die Prognose bei Chordomen hat sich durch moderne Behandlungsmethoden verbessert. Aktuelle Daten zeigen eine 5-Jahres-Überlebensrate von etwa 70-80% und eine 10-Jahres-Überlebensrate von 40-50%. Entscheidend für die Prognose sind mehrere Faktoren: die Lokalisation des Tumors, das Ausmaß der chirurgischen Entfernung, das Alter des Patienten und der Zugang zu spezialisierten Behandlungszentren. Regelmäßige Nachsorgeuntersuchungen sind wichtig, da Chordome auch nach vielen Jahren wieder auftreten können. Neue Therapieansätze und die zunehmende Erfahrung in der Behandlung verbessern die Langzeitprognose kontinuierlich.

Literatur

  1. Heuck, Wörtler, Vestring (1997).
    „Radiologie der Knochen- und Gelenkerkrankungen: Primäre und sekundäre Knochentumoren.“
    Thieme Verlag, ISBN 3-13-107071-4.

Disclaimer: Diese Informationen dienen ausschließlich zu Bildungszwecken und ersetzen keine professionelle medizinische Beratung, Diagnose oder Behandlung. Konsultieren Sie bei gesundheitlichen Fragen oder Beschwerden stets eine qualifizierte Ärztin oder einen qualifizierten Arzt. Der Autor und die Herausgeber dieser Seite übernehmen keine Haftung für etwaige Schäden, die sich aus der Verwendung der hier enthaltenen Informationen ergeben.

neck pain

Subscribe Now

Get our latest news & update regularly