Oligodendrogliom

Ein Oligodendrogliom ist ein seltener, langsam wachsender Hirntumor, der meist bei Erwachsenen auftritt. Er entsteht aus Zellen, die Oligodendrozyten ähneln, welche die Nerven im Gehirn unterstützen. Symptome können Kopfschmerzen und epileptische Anfälle sein. Die Prognose variiert, abhängig von Tumorgrad und individuellen Faktoren.

Was sind die Hauptursachen für die Entstehung eines Oligodendroglioms?

Oligodendrogliome entstehen hauptsächlich durch zwei wichtige genetische Veränderungen: Mutationen in den IDH-Genen (IDH1 oder IDH2) und die sogenannte 1p/19q-Kodeletion. Diese Veränderungen führen zu einem gestörten Zellstoffwechsel und unkontrolliertem Wachstum der Tumorzellen. Die Tumoren treten meist spontan auf, ohne dass eine familiäre Vorbelastung vorliegt. Risikofaktoren wie ionisierende Strahlung können die Entstehung begünstigen. Die Tumoren entwickeln sich aus bestimmten Gehirnzellen, den Oligodendrozyten oder deren Vorläuferzellen. Wichtig zu wissen ist, dass diese Art von Hirntumor nicht durch Lebensgewohnheiten oder äußere Faktoren wie Ernährung oder Stress verursacht wird.

Welche Symptome können auf ein Oligodendrogliom hinweisen?

Die Symptome eines Oligodendroglioms entwickeln sich meist schleichend und hängen von der Lage des Tumors im Gehirn ab. Häufige erste Anzeichen sind epileptische Anfälle, die bei etwa 70% der Patienten auftreten. Weitere typische Symptome sind hartnäckige Kopfschmerzen, besonders morgens, Übelkeit und Erbrechen durch erhöhten Hirndruck. Je nach Tumorlokalisation können auch Persönlichkeitsveränderungen, Sprachstörungen, Sehstörungen oder Lähmungserscheinungen auftreten. Da diese Symptome auch bei anderen Erkrankungen vorkommen können, ist eine gründliche neurologische Untersuchung wichtig.

Wie wird ein Oligodendrogliom diagnostiziert?

Die Diagnose erfolgt in mehreren Schritten. Zunächst wird eine MRT-Untersuchung des Gehirns mit Kontrastmittel durchgeführt, die den Tumor und seine Ausdehnung zeigt. Charakteristisch sind dabei oft Verkalkungen im Tumorgewebe. Für eine sichere Diagnose ist eine Gewebeprobe (Biopsie) unerlässlich. Diese wird mikroskopisch untersucht und molekulargenetisch analysiert, wobei besonders auf die typischen Veränderungen (IDH-Mutation und 1p/19q-Kodeletion) geachtet wird. Diese genetischen Marker sind nicht nur für die Diagnose wichtig, sondern geben auch Hinweise auf die Prognose und beste Behandlungsstrategie.

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es für ein Oligodendrogliom?

Die Behandlung wird individuell auf jeden Patienten abgestimmt und umfasst mehrere Therapieansätze. An erster Stelle steht meist die Operation, bei der so viel Tumorgewebe wie möglich entfernt wird, ohne wichtige Hirnfunktionen zu gefährden. Anschließend folgt häufig eine kombinierte Strahlen- und Chemotherapie. Besonders wirksam ist dabei das PCV-Schema, eine Kombination aus drei Medikamenten. Die Behandlung wird durch unterstützende Maßnahmen wie Antiepileptika bei Krampfanfällen und psychologische Betreuung ergänzt. Regelmäßige Nachsorgeuntersuchungen mittels MRT sind wichtig, um den Therapieerfolg zu überwachen.

Literatur

  1. Siehe auch:  GlioblastomMeningeomMultiples MyelomCluster-Kopfschmerz

Disclaimer: Diese Informationen dienen ausschließlich zu Bildungszwecken und ersetzen keine professionelle medizinische Beratung, Diagnose oder Behandlung. Konsultieren Sie bei gesundheitlichen Fragen oder Beschwerden stets eine qualifizierte Ärztin oder einen qualifizierten Arzt. Der Autor und die Herausgeber dieser Seite übernehmen keine Haftung für etwaige Schäden, die sich aus der Verwendung der hier enthaltenen Informationen ergeben.

headache

Subscribe Now

Get our latest news & update regularly