Oligodendrogliom

Was ist ein Oligodendrogliom und wie wird es diagnostiziert?

Ein Oligodendrogliom ist ein seltener Hirntumor, der sich aus speziellen Gehirnzellen entwickelt. Diese Tumoren zeichnen sich durch charakteristische genetische Veränderungen aus, besonders die IDH-Mutation und 1p/19q-Kodeletion, die sie von anderen Hirntumoren unterscheiden. Die Diagnose erfolgt heute durch modernste Bildgebung wie hochauflösende MRT-Aufnahmen, die bereits erste Hinweise auf die Tumorart geben können. Zur endgültigen Diagnose ist eine Gewebeprobe (Biopsie) notwendig, die molekulargenetisch untersucht wird. Erste Anzeichen können Kopfschmerzen, epileptische Anfälle, Sehstörungen oder Persönlichkeitsveränderungen sein. Je früher die Diagnose gestellt wird, desto besser sind die Behandlungsmöglichkeiten.

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es für Oligodendrogliome?

Die moderne Behandlung von Oligodendrogliomen basiert auf drei Säulen: Operation, Bestrahlung und Chemotherapie. Zunächst wird versucht, den Tumor operativ maximal zu entfernen, wobei modernste Navigationssysteme und Fluoreszenzmarkierungen zum Einsatz kommen. Die anschließende Strahlentherapie erfolgt hochpräzise und gezielt. Bei der Chemotherapie werden speziell auf den Tumor abgestimmte Medikamente eingesetzt, häufig das PCV-Schema oder Temozolomid. Neue Therapieansätze wie Immuntherapie und zielgerichtete Medikamente werden in klinischen Studien getestet. Die Behandlung wird individuell auf jeden Patienten abgestimmt und regelmäßig angepasst.

Wie ist die Prognose für Patienten mit einem Oligodendrogliom?

Oligodendrogliome haben im Vergleich zu anderen Hirntumoren eine vergleichsweise günstige Prognose. Die durchschnittliche Überlebenszeit hat sich durch moderne Therapien deutlich verbessert. Patienten mit einem WHO Grad 2 Tumor leben oft 10-15 Jahre oder länger, bei WHO Grad 3 sind es durchschnittlich 5-10 Jahre. Wichtige Faktoren für die Prognose sind das Alter bei Diagnose, der molekulargenetische Status (besonders IDH-Mutation und 1p/19q-Kodeletion), das Ausmaß der Operation und der allgemeine Gesundheitszustand. Regelmäßige Nachsorgeuntersuchungen sind wichtig, um ein mögliches Wiederauftreten früh zu erkennen.

Literatur

  1. Deutsche Gesellschaft für Neurologie (2021).
    „S2k-Leitlinie Gliome.“
    AWMF online, Stand 01.02.2021, inhaltlich überprüft am 31.10.2023.

Disclaimer: Diese Informationen dienen ausschließlich zu Bildungszwecken und ersetzen keine professionelle medizinische Beratung, Diagnose oder Behandlung. Konsultieren Sie bei gesundheitlichen Fragen oder Beschwerden stets eine qualifizierte Ärztin oder einen qualifizierten Arzt. Der Autor und die Herausgeber dieser Seite übernehmen keine Haftung für etwaige Schäden, die sich aus der Verwendung der hier enthaltenen Informationen ergeben.

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