Glioblastom
- 03 Dez., 2024
- Dr. Michael Falahati
Was ist ein Glioblastom und wie wird es behandelt?
Ein Glioblastom ist der aggressivste und häufigste bösartige Hirntumor bei Erwachsenen. Er entwickelt sich aus den Stützzellen des Gehirns (Gliazellen) und wächst sehr schnell in das umliegende Gewebe. Die Standardbehandlung folgt einem dreistufigen Ansatz: Zunächst wird versucht, den Tumor operativ maximal zu entfernen. Anschließend erfolgt eine kombinierte Strahlen- und Chemotherapie mit dem Medikament Temozolomid. Diese Behandlung zielt darauf ab, verbliebene Tumorzellen zu zerstören. Neue Therapieansätze wie Immuntherapie oder zielgerichtete Medikamente werden in klinischen Studien erforscht.
Welche Symptome können auf ein Glioblastom hinweisen?
Die Symptome eines Glioblastoms entwickeln sich meist rasch über wenige Wochen und können je nach Tumorlokalisation stark variieren. Häufige Warnsignale sind: neu auftretende, besonders morgendliche Kopfschmerzen, die sich im Liegen verschlimmern; epileptische Anfälle ohne bekannte Vorgeschichte; plötzliche Sehstörungen oder Sprachprobleme; unerklärliche Lähmungserscheinungen oder Taubheitsgefühle. Auch Wesensveränderungen, Konzentrationsstörungen oder ungewöhnliche Müdigkeit können auftreten. Besonders alarmierend sind morgendliches Erbrechen ohne Übelkeit und zunehmende Verwirrtheit. Bei diesen Symptomen ist eine sofortige neurologische Untersuchung mit MRT-Bildgebung wichtig, da eine frühe Diagnose die Behandlungsmöglichkeiten verbessert.
Welche Faktoren beeinflussen die Prognose bei Glioblastomen?
Die Prognose eines Glioblastoms wird von mehreren Schlüsselfaktoren beeinflusst. Günstige Faktoren sind: junges Alter (unter 65 Jahre), guter Allgemeinzustand, maximale operative Tumorentfernung und bestimmte molekulargenetische Merkmale wie die MGMT-Promotor-Methylierung, die ein besseres Ansprechen auf Chemotherapie vorhersagt. Auch die IDH-Mutation ist ein positiver Marker. Neue Forschungsergebnisse zeigen, dass individuelle genetische Profile des Tumors zunehmend wichtig für die Therapieplanung sind. Regelmäßige Nachsorgeuntersuchungen und die Teilnahme an klinischen Studien können die Prognose verbessern. Wichtig sind auch unterstützende Maßnahmen wie Physiotherapie, psychologische Betreuung und eine ausgewogene Ernährung.
Literatur
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Wolfgang Wick, Jörg-Christian Tonn, Michael Weller (2007).
„Primäre intrakranielle und spinale Tumoren.“
In: Therapie und Verlauf neurologischer Erkrankungen, 5. Auflage. Kohlhammer, Stuttgart. -
Jörg-Christian Tonn, F. W. Kreth (2016).
„Hirntumoren und spinale Tumoren.“
Zuckschwerdt-Verlag, Germering, 4. Auflage.
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