Multiples Myelom
- Aktualisiert: 07 Feb., 2025
- Dr. Michael Falahati
Das Multiple Myelom ist eine Krebserkrankung des Knochenmarks, bei der sich Plasmazellen unkontrolliert vermehren. Diese Zellen produzieren abnormale Antikörper, die zu Knochenabbau, Nierenproblemen, Anämie und erhöhter Infektanfälligkeit führen können. Es betrifft meist ältere Menschen.
Was ist das Multiple Myelom und welche Ursachen gibt es?
Das Multiple Myelom ist eine bösartige Erkrankung des Knochenmarks, bei der sich Plasmazellen unkontrolliert vermehren. Diese entarteten Plasmazellen produzieren funktionslose Antikörper (monoklonale Proteine) und verdrängen die normale Blutbildung. Die genauen Ursachen sind nicht vollständig geklärt, aber Risikofaktoren umfassen: hohes Alter (meist über 60 Jahre), männliches Geschlecht, afroamerikanische Abstammung, familiäre Vorbelastung, MGUS (monoklonale Gammopathie unklarer Signifikanz) als Vorstufe, sowie Umweltfaktoren wie ionisierende Strahlung oder bestimmte Chemikalien. Neuere Forschungen zeigen auch Zusammenhänge mit chronischen Entzündungen und Übergewicht. Genetische Veränderungen, besonders Chromosomenanomalien, spielen eine wichtige Rolle bei der Krankheitsentstehung.
Welche Symptome treten beim Multiplen Myelom auf?
Die charakteristischen Symptome des Multiplen Myeloms werden oft mit dem CRAB-Akronym zusammengefasst: C – erhöhtes Calcium im Blut (führt zu Müdigkeit, Verwirrtheit), R – Nierenschäden (Renal), A – Blutarmut (Anemia) mit Erschöpfung und Schwäche, B – Knochenprobleme (Bone) mit Schmerzen und erhöhtem Bruchrisiko, besonders in Wirbelsäule und Rippen. Zusätzlich können auftreten: häufige Infektionen durch geschwächtes Immunsystem, Gewichtsverlust, nächtliches Schwitzen und neurologische Symptome wie Taubheitsgefühle oder Lähmungserscheinungen. Die Symptome entwickeln sich oft schleichend, was die Früherkennung erschwert.
Wie wird das Multiple Myelom diagnostiziert?
Die Diagnose des Multiplen Myeloms erfolgt durch einen mehrstufigen Prozess. Zentral sind Blutuntersuchungen zum Nachweis monoklonaler Proteine und zur Bestimmung von Blutbild, Nierenwerten und Calcium. Eine Urinuntersuchung zeigt die Ausscheidung von Leichtketten. Entscheidend ist die Knochenmarkbiopsie, die den Anteil und Typ der Plasmazellen bestimmt. Moderne Bildgebung mittels Low-Dose-CT, MRT oder PET-CT dokumentiert Knochenveränderungen. Die aktuellen Diagnosekriterien basieren auf den CRAB-Merkmalen oder den neueren SLiM-Kriterien (≥60% Plasmazellen, abnormales Leichtkettenverhältnis, >1 MRT-Läsion). Eine frühe und präzise Diagnose ist wichtig für den Therapieerfolg.
Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es für das Multiple Myelom?
Die Therapie des Multiplen Myeloms hat sich in den letzten Jahren stark weiterentwickelt. Die Behandlung basiert auf mehreren Säulen: Medikamentöse Therapie mit verschiedenen Wirkstoffklassen (Proteasom-Inhibitoren, immunmodulatorische Substanzen, monoklonale Antikörper), oft in Kombination. Bei geeigneten, jüngeren Patienten wird eine Hochdosis-Chemotherapie mit autologer Stammzelltransplantation durchgeführt. Neue Immuntherapien wie CAR-T-Zellen zeigen vielversprechende Ergebnisse. Begleitend werden Bisphosphonate gegen Knochenschäden und supportive Maßnahmen wie Schmerztherapie, Physiotherapie und Infektionsprophylaxe eingesetzt. Die Behandlung wird individuell angepasst und regelmäßig optimiert.
Literatur
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Hartmut Goldschmidt (2023).
„Das Multiple Myelom – Diagnose und Therapie.“
UNI-MED, 3. Auflage. -
M. A. Bärtsch (2017).
„Aktuelle Aspekte bei der Diagnostik und Therapie des Plasmazellmyeloms.“
Deutsches Ärzteblatt, Band 142(11), 800–804. -
D. Felsenberg (2018).
„Monoklonale Gammopathie unklarer Signifikanz (MGUS).“
Forum Sanitas, 2. Ausgabe, 39–41. - Siehe auch: KnochenmetastaseHüftarthroseMyalgische Enzephalomyelitis/Chronisches Fatigue-SyndromSpinale Muskelatrophie
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