Knochenmetastase
- Aktualisiert: 08 Feb., 2025
- Dr. Michael Falahati
Knochenmetastasen sind bösartige Tumoren, die entstehen, wenn Krebszellen von einem Primärtumor in die Knochen wandern. Sie sind die häufigsten Knochentumoren bei Erwachsenen und treten oft bei Brust- oder Prostatakrebs auf. Knochenmetastasen können Schmerzen und Knochenbrüche verursachen.
Was sind die Hauptursachen für Knochenmetastasen?
Knochenmetastasen entstehen hauptsächlich durch die Ausbreitung von Krebszellen aus einem Primärtumor über die Blutbahn ins Knochenmark. Die häufigsten Ursprungstumoren sind Brustkrebs, Prostatakrebs, Lungenkrebs und Nierenkrebs. Diese Krebszellen können entweder verstärkten Knochenaufbau (osteoblastisch) oder -abbau (osteolytisch) verursachen. Besonders häufig siedeln sich die Metastasen in stark durchbluteten Knochenarealen an, wie der Wirbelsäule, dem Becken und den langen Röhrenknochen. Bei Prostatakrebs entwickeln bis zu 90% der Patienten im fortgeschrittenen Stadium Knochenmetastasen.
Welche Symptome können auf Knochenmetastasen hinweisen?
Die charakteristischsten Anzeichen für Knochenmetastasen sind starke, anhaltende Knochenschmerzen, die sich auch nachts und in Ruhe nicht bessern. Typisch ist eine langsame Zunahme der Schmerzintensität über Wochen oder Monate. Gefährlich sind plötzliche Knochenbrüche ohne adäquaten Unfall (pathologische Frakturen), besonders in tragenden Knochen. Bei Metastasen in der Wirbelsäule können Lähmungserscheinungen, Gefühlsstörungen oder Blasen-Mastdarm-Störungen auftreten. Ein erhöhter Kalziumspiegel im Blut kann zu Übelkeit, Verwirrtheit und Herzrhythmusstörungen führen.
Wie werden Knochenmetastasen diagnostiziert?
Die Diagnose erfolgt durch eine Kombination moderner bildgebender Verfahren. Die Skelettszintigraphie kann früh Stoffwechselveränderungen im Knochen aufzeigen und eignet sich gut zur Übersicht. CT und MRT liefern detaillierte Bilder der Knochenstruktur und des umgebenden Gewebes. Das MRT ist besonders wichtig bei Verdacht auf Rückenmarkkompression. Moderne PET-CT-Untersuchungen können noch präziser Metastasen nachweisen. Blutuntersuchungen (alkalische Phosphatase, Tumormarker) und gegebenenfalls eine Knochenbiopsie ergänzen die Diagnostik.
Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es für Knochenmetastasen?
Die Therapie von Knochenmetastasen folgt einem multimodalen Konzept. Grundpfeiler sind moderne Knochenschutzmedikamente wie Bisphosphonate oder der Antikörper Denosumab, die den Knochenabbau bremsen und Komplikationen vorbeugen. Die gezielte Bestrahlung lindert effektiv Schmerzen und kann Metastasen zurückdrängen. Bei Bruchgefahr oder bereits erfolgten Frakturen stabilisieren minimal-invasive Operationstechniken den Knochen. Die systemische Therapie mit Hormontherapie, Chemotherapie oder gezielten Medikamenten bekämpft die Grunderkrankung. Ein umfassendes Schmerzmanagement ist dabei essentiell.
Literatur
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„From Prostate to Bone: Key Players in Prostate Cancer Bone Metastasis.“
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