Radiusfraktur
- Aktualisiert: 07 Feb., 2025
- Dr. Michael Falahati
Eine Radiusfraktur ist ein Bruch des Speichenknochens im Unterarm. Sie tritt häufig nahe dem Handgelenk auf (distale Radiusfraktur), kann aber auch in der Mitte des Unterarms (Radiusschaftfraktur) oder nahe dem Ellenbogen (Radiuskopfbruch) vorkommen.
Was sind die Hauptursachen für eine Radiusfraktur?
Radiusfrakturen entstehen am häufigsten (etwa 90%) durch Stürze auf die ausgestreckte Hand. Besonders riskant sind Aktivitäten wie Inline-Skating, Snowboarden oder Glatteis im Winter. Auch Hochrasanztraumata wie Verkehrsunfälle können zu komplexeren Brüchen führen. Bei älteren Menschen ist Osteoporose ein wichtiger Risikofaktor – hier können bereits Stürze aus dem Stand schwere Frakturen verursachen. Auch Sportarten mit hohem Sturzrisiko wie Skifahren oder Mountainbiking erhöhen die Gefahr einer Radiusfraktur.
Welche Symptome deuten auf eine Radiusfraktur hin?
Die klassischen Symptome einer Radiusfraktur sind unmittelbar einsetzende, starke Schmerzen und eine deutliche Schwellung im Handgelenksbereich. Typisch ist die sogenannte ‚Bajonettstellung‘ – eine sichtbare Fehlstellung des Handgelenks. Betroffene können das Handgelenk kaum bewegen und haben starke Schmerzen bei Belastung oder Druck. Häufig treten auch Blutergüsse auf. In einigen Fällen berichten Patienten von einem hörbaren Knackgeräusch beim Unfall. Bei Gefühlsstörungen oder Taubheit sollte sofort ein Arzt aufgesucht werden.
Wie wird eine Radiusfraktur diagnostiziert?
Die Diagnose beginnt mit einer gründlichen klinischen Untersuchung, bei der der Arzt nach Schwellung, Fehlstellung und Bewegungseinschränkungen sucht. Standard sind Röntgenaufnahmen in zwei Ebenen, die den Bruchverlauf genau zeigen. Bei komplexen Frakturen oder Gelenkbeteiligung wird häufig ein CT durchgeführt, um die Bruchstücke dreidimensional darzustellen. Ein MRT kann bei Verdacht auf begleitende Bänderverletzungen oder Knorpelschäden sinnvoll sein. Die exakte Diagnostik ist entscheidend für die Wahl der optimalen Behandlungsstrategie.
Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es für eine Radiusfraktur?
Die Behandlung richtet sich nach Bruchart und Stabilität. Stabile, nicht verschobene Frakturen können meist konservativ mit einem speziellen Unterarmgips für 4-6 Wochen behandelt werden. Bei instabilen oder verschobenen Brüchen ist eine Operation nötig, meist mit einer Plattenosteosynthese oder Drähten. Nach der Grundbehandlung ist eine strukturierte Rehabilitation essentiell: Diese beginnt mit vorsichtigen Bewegungsübungen und steigert sich bis zum gezielten Kraft- und Koordinationstraining. Die vollständige Heilung dauert meist 3-6 Monate.
Literatur
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