Knochenzysten
- 19 Nov, 2024
- Dr. Michael Falahati
Was ist eine Knochenzyste und wie wird sie diagnostiziert?
Eine Knochenzyste ist eine gutartige, flüssigkeitsgefüllte Höhle im Knochen, die vor allem bei Kindern und Jugendlichen auftritt. Es werden zwei Haupttypen unterschieden: Die juvenile (einfache) Knochenzyste besteht aus einer einzelnen Kammer, während die aneurysmatische Knochenzyste mehrere blutgefüllte Hohlräume aufweist. Oft werden Knochenzysten zufällig entdeckt, etwa wenn durch die geschwächte Knochenstruktur ein Bruch entstanden ist. Die Diagnose erfolgt zunächst durch Röntgenaufnahmen, die charakteristische helle Aufhellungszonen im Knochen zeigen. Zur genaueren Beurteilung werden moderne Bildgebungsverfahren wie MRT oder CT eingesetzt. Eine Gewebebiopsie kann den Typ der Zyste eindeutig bestimmen und andere Erkrankungen ausschließen.
Wie werden einfache und aneurysmatische Knochenzysten behandelt?
Die Behandlung von Knochenzysten wird individuell an den Patienten angepasst. Bei einfachen Knochenzysten ist oft eine minimal-invasive Therapie möglich: Durch gezielte Kortison-Injektionen oder die Einbringung von Knochenmark kann die Heilung angeregt werden. Bei Bruchgefahr oder bereits erfolgtem Bruch wird die Zyste mit speziellen Metallstiften (elastische Nagelung) stabilisiert. Aneurysmatische Knochenzysten erfordern meist eine operative Behandlung, bei der das Zystengewebe entfernt und der Hohlraum mit Knochenmaterial oder vorübergehend mit Knochenzement aufgefüllt wird. Die Nachsorge umfasst regelmäßige Kontrollen über mehrere Jahre, um ein mögliches Wiederauftreten frühzeitig zu erkennen.
Literatur
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Jürgen Freyschmidt (2010).
„Skeletterkrankungen. Klinisch-radiologische Diagnose und Differentialdiagnose.“
Springer, 3. Auflage. -
K. Bohndorf, H. Imhof, W. Fischer (2006).
„Radiologische Diagnostik der Knochen und Gelenke.“
Thieme, Stuttgart, 2. Auflage.
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