Knochenzyste
- Aktualisiert: 08 Feb., 2025
- Dr. Michael Falahati
Eine Knochenzyste ist eine gutartige, flüssigkeitsgefüllte Hohlraumstruktur im Knochen, die oft zufällig entdeckt wird. Sie kann Schmerzen oder Frakturen verursachen, tritt häufig bei Jugendlichen auf und erscheint im Röntgenbild als helle, einkammerige oder mehrkammerige Zone im Knochen.
Was sind die Hauptursachen und Symptome von Knochenzysten?
Knochenzysten sind flüssigkeitsgefüllte Hohlräume im Knochen, die besonders häufig bei Kindern und Jugendlichen zwischen 5 und 15 Jahren auftreten. Es gibt zwei Haupttypen: Die einfache (juvenile) Knochenzyste ist einkammerig und tritt oft in langen Röhrenknochen auf, während die seltenere aneurysmatische Knochenzyste mehrkammerig ist und aggressive Wachstumsmuster zeigen kann. Die meisten Knochenzysten verursachen zunächst keine Beschwerden und werden zufällig entdeckt. Oft macht sich eine Zyste erst durch eine pathologische Fraktur bemerkbar, die durch alltägliche Belastungen oder leichte Stürze entstehen kann. In manchen Fällen können auch Schmerzen oder Schwellungen auftreten. Die genauen Entstehungsursachen sind noch nicht vollständig geklärt, aber Wachstumsstörungen und lokale Durchblutungsstörungen werden als mögliche Faktoren diskutiert.
Wie wird eine Knochenzyste diagnostiziert?
Die Diagnose einer Knochenzyste erfolgt durch eine Kombination verschiedener bildgebender Verfahren. Zunächst wird ein Röntgenbild erstellt, das typische Aufhellungen im Knochen zeigt. Bei einer pathologischen Fraktur kann das charakteristische ‚Fallen-Fragment-Zeichen‘ sichtbar sein, bei dem ein Knochenfragment in der flüssigkeitsgefüllten Zyste nach unten sinkt. Zur genaueren Beurteilung wird meist eine Magnetresonanztomographie (MRT) durchgeführt, die die Ausdehnung der Zyste und ihre Beziehung zu umliegenden Strukturen präzise darstellt. In speziellen Fällen kann auch eine Computertomographie (CT) hilfreich sein. Eine Gewebebiopsie wird durchgeführt, wenn Zweifel an der Diagnose bestehen oder andere Knochentumore ausgeschlossen werden müssen.
Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es für Knochenzysten?
Die Behandlung von Knochenzysten wird individuell an den Patienten angepasst. Bei kleinen, symptomlosen Zysten kann zunächst abgewartet und regelmäßig kontrolliert werden. Aktive Behandlungen umfassen minimal-invasive Verfahren wie Kortison-Injektionen oder Knochenmarkinjektionen, die das Zystenwachstum stoppen und die Heilung fördern können. Bei größeren Zysten oder nach Frakturen wird häufig die elastisch stabile intramedulläre Nagelung (ESIN) durchgeführt, die gleichzeitig stabilisiert und die Heilung unterstützt. Aneurysmatische Knochenzysten erfordern meist eine operative Ausräumung mit anschließender Knochentransplantation oder temporärer Zementfüllung. Die Nachbehandlung umfasst regelmäßige Kontrollen über mindestens zwei Jahre, um ein mögliches Wiederauftreten frühzeitig zu erkennen.
Literatur
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Jürgen Freyschmidt (2010).
„Skeletterkrankungen. Klinisch-radiologische Diagnose und Differentialdiagnose.“
Springer. -
K. Bohndorf, H. Imhof, W. Fischer (2006).
„Radiologische Diagnostik der Knochen und Gelenke.“
Thieme, Stuttgart. - Siehe auch: DermoidzysteArachnoidalzysteBaker-ZysteCRMO-Erkrankung
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