Hals-Arm-Schmerzen (Cervicobrachialgie) entstehen häufig durch Verschleißerscheinungen der Halswirbelsäule wie Bandscheibenvorfälle oder Arthrose. Weitere wichtige Ursachen sind Muskelverspannungen, eingeklemmte Nerven oder das Thoracic-Outlet-Syndrom (Engpass zwischen Schulter und Hals). Die Diagnose erfolgt zunächst durch ein ausführliches Arztgespräch und eine körperliche Untersuchung, bei der Beweglichkeit, Kraft und Reflexe getestet werden. Bildgebende Verfahren wie MRT oder Röntgen helfen, die genaue Ursache zu identifizieren. Besonders wichtig ist dabei der Ausschluss ernster Erkrankungen wie Tumore oder Entzündungen. Bei Verdacht auf Nervenschädigungen können zusätzlich neurologische Untersuchungen wie eine Elektroneurographie durchgeführt werden.

Die Behandlung von Hals-Arm-Schmerzen folgt einem Stufenkonzept. Initial kommen schmerzlindernde und entzündungshemmende Medikamente zum Einsatz. Physiotherapie ist ein zentraler Baustein der Behandlung und umfasst gezielte Übungen zur Kräftigung der Nackenmuskulatur sowie Dehnungsübungen. Ergänzend können Wärmeanwendungen, Elektrotherapie oder Akupunktur hilfreich sein. Bei akuten Schmerzen kann eine kurzzeitige Schonung sinnvoll sein, jedoch sollte schnellstmöglich mit sanfter Bewegungstherapie begonnen werden. Ein operativer Eingriff ist nur bei anhaltenden starken Beschwerden oder neurologischen Ausfällen notwendig. Wichtig sind auch vorbeugende Maßnahmen wie ergonomische Arbeitsplatzgestaltung und regelmäßige Bewegung.