Zervikalsyndrom
- Aktualisiert: 07 Feb., 2025
- Dr. Michael Falahati
Das Zervikalsyndrom beschreibt Beschwerden, die von der Halswirbelsäule ausgehen. Typische Symptome sind Nackenschmerzen, Steifheit, Kopfschmerzen und Schmerzen, die in Schultern oder Arme ausstrahlen können. Ursachen sind oft Verspannungen oder Gelenkprobleme in der Halswirbelsäule.
Was sind die Hauptursachen für ein Zervikalsyndrom?
Die häufigste Ursache eines Zervikalsyndroms ist heute die anhaltende Fehlbelastung durch Bildschirmarbeit und Smartphone-Nutzung (‚Tech Neck‘). Weitere wichtige Auslöser sind: 1) Degenerative Veränderungen wie Bandscheibenverschleiß und Arthrosen der kleinen Wirbelgelenke, 2) Akute Verletzungen wie ein Schleudertrauma, 3) Stress und psychische Belastungen, die zu Muskelverspannungen führen, 4) Haltungsfehler und mangelnde Bewegung. Besonders gefährdet sind Menschen mit sitzenden Bürotätigkeiten. Auch anatomische Besonderheiten wie eine Beinlängendifferenz können durch Fehlhaltungen ein Zervikalsyndrom begünstigen. Eine frühzeitige ergonomische Arbeitsplatzgestaltung und regelmäßige Bewegung sind wichtige Präventionsmaßnahmen.
Welche Symptome deuten auf ein Zervikalsyndrom hin?
Die Symptome eines Zervikalsyndroms entwickeln sich meist schleichend und umfassen: 1) Verspannungen und Schmerzen im Nacken-Schulter-Bereich, die bis in Kopf, Arme oder zwischen die Schulterblätter ausstrahlen können, 2) Eingeschränkte Beweglichkeit des Kopfes, besonders beim Drehen und Neigen, 3) Schwindelgefühle und Kopfschmerzen, häufig vom Nacken ausgehend, 4) Kribbeln, Taubheitsgefühle oder Kraftminderung in den Armen bei Nervenbeteiligung. Warnsignale, die sofort ärztlich abgeklärt werden sollten, sind plötzliche starke Schmerzen, Lähmungserscheinungen oder Koordinationsstörungen. Morgendliche Steifigkeit und Verschlechterung bei Stress sind typisch.
Wie wird ein Zervikalsyndrom diagnostiziert und behandelt?
Die moderne Diagnostik erfolgt stufenweise: Zunächst durch eine ausführliche Anamnese und körperliche Untersuchung, bei Bedarf ergänzt durch bildgebende Verfahren (MRT, Röntgen). Die Behandlung folgt einem multimodalen Konzept: 1) Akutphase: Schmerzlinderung durch gezielte Medikation und physikalische Therapie (Wärme/Kälte), 2) Aufbauphase: Physiotherapie mit manueller Therapie, Triggerpunkt-Behandlung und gezieltem Muskelaufbau, 3) Stabilisierungsphase: Eigenübungen, Haltungsschulung und Entspannungstechniken. Ergänzend können Akupunktur oder osteopathische Behandlungen hilfreich sein. Operationen sind nur in seltenen Fällen bei anhaltenden neurologischen Ausfällen notwendig.
Literatur
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