Facettensyndrom

Was ist das Facettensyndrom und welche Ursachen hat es?

Das Facettensyndrom ist eine der häufigsten Ursachen für chronische Rückenschmerzen, die durch Verschleiß oder Überlastung der kleinen Wirbelgelenke (Facettengelenke) entstehen. Diese Gelenke verbinden die Wirbel miteinander und ermöglichen Bewegungen der Wirbelsäule. Hauptursachen sind altersbedingte Abnutzung, Übergewicht, Fehlhaltungen und übermäßige Belastung, besonders in der Lendenwirbelsäule. Auch eine verminderte Bandscheibenhöhe kann zu erhöhtem Druck auf die Facettengelenke führen. Besonders gefährdet sind Menschen mit sitzenden Berufen, Sportler mit hoher Rückenbelastung und Personen über 50 Jahre.

Welche Symptome treten beim Facettensyndrom auf?

Die charakteristischen Symptome des Facettensyndroms sind lokale Rückenschmerzen, die sich bei Bewegung und Belastung verstärken. Typisch ist der sogenannte Anlaufschmerz nach längerem Sitzen oder morgens nach dem Aufstehen. Die Schmerzen können in Gesäß und Oberschenkel ausstrahlen, anders als beim Bandscheibenvorfall aber meist nicht bis unter das Knie. Charakteristisch ist auch eine Verschlimmerung bei Rückbeugung und Besserung in leichter Vorbeugung. Betroffene berichten häufig über verstärkte Beschwerden beim Treppensteigen und längeren Stehen.

Wie wird das Facettensyndrom diagnostiziert und behandelt?

Die Diagnose erfolgt durch eine gründliche körperliche Untersuchung, bei der typische Bewegungseinschränkungen und Druckschmerzen festgestellt werden. Bildgebende Verfahren wie MRT bestätigen den Verschleiß der Facettengelenke. Die Behandlung folgt einem Stufenkonzept: Zunächst kommen Physiotherapie, gezielte Bewegungsübungen und bei Bedarf entzündungshemmende Medikamente zum Einsatz. Bei stärkeren Beschwerden können Facettengelenk-Infiltrationen mit lokalen Betäubungsmitteln und Cortison durchgeführt werden. Moderne Verfahren wie die minimal-invasive Radiofrequenz-Denervierung bieten bei chronischen Beschwerden eine langfristige Schmerzlinderung.

Literatur

  1. Karl Joachim Münzenberg (1988).
    „Orthopädie in der Praxis.“
    Edition Medizin – VCH Verlagsgesellschaft, 2. Auflage, S. 297–299.

Disclaimer: Diese Informationen dienen ausschließlich zu Bildungszwecken und ersetzen keine professionelle medizinische Beratung, Diagnose oder Behandlung. Konsultieren Sie bei gesundheitlichen Fragen oder Beschwerden stets eine qualifizierte Ärztin oder einen qualifizierten Arzt. Der Autor und die Herausgeber dieser Seite übernehmen keine Haftung für etwaige Schäden, die sich aus der Verwendung der hier enthaltenen Informationen ergeben.

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