Spinalkanalstenose

Claudicatio intermittens spinalis ist ein Schmerzsyndrom, das durch eine Verengung des Spinalkanals in der Lendenwirbelsäule verursacht wird. Diese Verengung drückt auf Nerven, was beim Gehen zu starken Beinschmerzen führt, die durch Pausen gelindert werden. In Ruhe treten meist keine Beschwerden auf.

Was ist Claudicatio Spinalis und was verursacht sie?

Claudicatio spinalis beschreibt ein neurologisches Krankheitsbild, bei dem der Spinalkanal in der Lendenwirbelsäule verengt ist. Diese Verengung führt zur Kompression der Nerven, die Beine und Unterleib versorgen. Die häufigste Ursache ist die altersbedingte Degeneration: Facettengelenke verdicken sich, das Gelbe Band (Ligamentum flavum) wird steifer und dicker. Dadurch entsteht ein ‚Platzproblem‘ für die Nerven. Seltener können auch Bandscheibenvorfälle, Wirbelgleiten oder Tumore ursächlich sein. Die Erkrankung entwickelt sich meist schleichend über Jahre, bis die Beschwerden deutlich werden. Eine frühe Erkennung ist wichtig, da die Einengung fortschreiten kann.

Welche Symptome treten bei Claudicatio Spinalis auf?

Das Leitsymptom der Claudicatio spinalis sind belastungsabhängige Beinschmerzen beim Gehen, die zu regelmäßigen Gehpausen zwingen. Typisch ist, dass die Beschwerden in Ruhe oder beim Vornüberbeugen nachlassen und beim Fahrradfahren meist nicht auftreten. Die Symptome sind meist beidseitig und können Taubheitsgefühle, Kribbeln oder Schwächegefühle in den Beinen einschließen. Charakteristisch ist die zunehmende Verkürzung der schmerzfreien Gehstrecke. Zusätzlich können Rückenschmerzen auftreten. Im fortgeschrittenen Stadium können auch Blasen- und Darmfunktionsstörungen auftreten, die umgehend ärztlich abgeklärt werden müssen.

Wie wird Claudicatio Spinalis diagnostiziert?

Die Diagnose basiert auf drei Säulen: Erstens einer gründlichen Anamnese mit Erfragung der typischen Symptome und Gehstreckeneinschränkung. Zweitens einer neurologischen Untersuchung, bei der Reflexe, Kraft und Sensibilität geprüft werden. Drittens der Bildgebung, wobei die Magnetresonanztomographie (MRT) der Goldstandard ist. Das MRT zeigt detailliert die Verengung des Spinalkanals und mögliche Nervenkompressionen. Bei MRT-Kontraindikationen kann alternativ eine Computertomographie (CT) erfolgen. Wichtig ist auch die Abgrenzung zu anderen Erkrankungen wie der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit oder Hüftarthrose.

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es für Claudicatio Spinalis?

Die Behandlung erfolgt stufenweise: Zunächst wird ein konservativer Ansatz mit Physiotherapie, gezieltem Bewegungstraining und schmerzlindernden Medikamenten versucht. Spezielle Übungen zur Kräftigung der Rückenmuskulatur und Verbesserung der Körperhaltung können die Beschwerden lindern. Bei anhaltenden starken Beschwerden oder zunehmender Einschränkung der Gehstrecke wird eine Operation erwogen. Moderne mikrochirurgische Techniken ermöglichen heute eine gezielte Dekompression der eingeengten Nerven mit minimaler Gewebeverletzung. Die Erfolgsaussichten sind bei korrekter Indikationsstellung gut, über 70% der Patienten berichten über eine deutliche Besserung ihrer Beschwerden.

Literatur

  1. Andreas Hufschmidt, Carl Hermann Lücking, Sebastian Rauer (Hrsg.) (2013).
    „Neurologie compact. Für Klinik und Praxis.“
    Thieme Verlag.
  2. Bernd Hölper, Michael Eichler (2012).
    „Kompendium Neuro- und Wirbelsäulenchirurgie.“
    pro INN-Verlag.
  3. Siehe auch:  Spinale StenoseFacettensyndromOsteochondrosis intervertebralisCervicobrachialgie

Disclaimer: Diese Informationen dienen ausschließlich zu Bildungszwecken und ersetzen keine professionelle medizinische Beratung, Diagnose oder Behandlung. Konsultieren Sie bei gesundheitlichen Fragen oder Beschwerden stets eine qualifizierte Ärztin oder einen qualifizierten Arzt. Der Autor und die Herausgeber dieser Seite übernehmen keine Haftung für etwaige Schäden, die sich aus der Verwendung der hier enthaltenen Informationen ergeben.

low and middle backpain

Subscribe Now

Get our latest news & update regularly