Spinalkanalstenose

Was ist eine spinale Stenose und welche Symptome sind typisch?

Eine Spinalkanalstenose ist eine altersbedingte Verengung des Wirbelkanals, die besonders häufig in der Lendenwirbelsäule auftritt. Typische Symptome sind Rücken- und Beinschmerzen sowie Taubheitsgefühle, die sich beim Gehen verschlimmern und beim Sitzen oder Vorbeugen bessern (genannt ‚Claudicatio spinalis‘). Betroffene berichten oft von einer eingeschränkten Gehstrecke und müssen regelmäßig Pausen einlegen. Charakteristisch ist auch das ‚Einkaufswagen-Phänomen‘: Beim Schieben eines Einkaufswagens können Patienten meist länger schmerzfrei gehen, da die leicht nach vorne gebeugte Haltung den Spinalkanal erweitert. Die Diagnose wird durch die typische Beschwerdeschilderung und eine MRT-Untersuchung gestellt.

Wie wird eine spinale Stenose behandelt und welche Optionen gibt es?

Die Behandlung erfolgt nach einem Stufenschema. Initial steht die konservative Therapie im Vordergrund: gezielte Physiotherapie zur Kräftigung der Rückenmuskulatur, schmerzlindernde Medikamente und spezifische Bewegungsübungen. Ergänzend können Infiltrationen mit lokalen Betäubungsmitteln und Kortisonpräparaten hilfreich sein. Eine Operation wird erst erwogen, wenn die konservativen Maßnahmen über 3-6 Monate keine ausreichende Besserung bringen oder neurologische Ausfälle drohen. Der häufigste Eingriff ist die mikrochirurgische Dekompression, bei der der verengte Wirbelkanal erweitert wird. Neue minimal-invasive Techniken ermöglichen heute schonendere Eingriffe mit kürzeren Rehabilitationszeiten. Die Erfolgsrate liegt bei etwa 75-80%.

Literatur

  1. Jeffrey N. Katz, Mitchel B. Harris (2008).
    „Lumbar Spinal Stenosis.“
    New England Journal of Medicine, 358(8), 818–825.
  2. Klaus-Peter Schulitz, Peter Wehling, Josef Assheuer (1996).
    „Die lumbale Wirbelkanalstenose.“
    Deutsches Ärzteblatt, 93(50), A-3340 – A-3345.
  3. Rolf Kalff, Christian Ewald, Albrecht Waschke, Lars Gobisch, Christof Hopf (2013).
    „Degenerative lumbale Spinalkanalstenose im höheren Lebensalter.“
    Deutsches Ärzteblatt, 110(37), 613–624; DOI:10.3238/arztebl.2013.0613.

Disclaimer: Diese Informationen dienen ausschließlich zu Bildungszwecken und ersetzen keine professionelle medizinische Beratung, Diagnose oder Behandlung. Konsultieren Sie bei gesundheitlichen Fragen oder Beschwerden stets eine qualifizierte Ärztin oder einen qualifizierten Arzt. Der Autor und die Herausgeber dieser Seite übernehmen keine Haftung für etwaige Schäden, die sich aus der Verwendung der hier enthaltenen Informationen ergeben.

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