Morbus Forestier
- 19 Nov, 2024
- Dr. Michael Falahati
Was ist Morbus Forestier und wer ist betroffen?
Morbus Forestier (DISH) ist eine fortschreitende Skeletterkrankung, bei der sich überschüssiges Knochengewebe an Sehnen- und Bänderansatzstellen bildet. Charakteristisch ist die ‚zuckergussartige‘ Verknöcherung entlang der Wirbelsäule, die zu deren Versteifung führt. Die Erkrankung betrifft häufiger Männer über 50 Jahre, kann aber auch jüngere Menschen treffen. Etwa 10% der über 65-Jährigen sind betroffen. Risikofaktoren sind Übergewicht, Typ-2-Diabetes, erhöhte Harnsäurewerte und metabolisches Syndrom. Genetische Faktoren spielen ebenfalls eine Rolle. Die Erkrankung verläuft meist schmerzarm, kann aber durch die Versteifung die Beweglichkeit deutlich einschränken.
Wie wird Morbus Forestier diagnostiziert?
Die Diagnose stützt sich hauptsächlich auf bildgebende Verfahren, insbesondere Röntgenaufnahmen und CT-Untersuchungen. Charakteristisch sind die fließenden, kerzenwachsartigen Verkalkungen entlang der Wirbelsäule, besonders an der rechten Seite der Brustwirbelsäule. Für die Diagnose müssen mindestens vier zusammenhängende Wirbelkörper betroffen sein, ohne dass die Bandscheiben stark geschädigt sind. Dies unterscheidet Morbus Forestier von einer gewöhnlichen Arthrose. Zusätzlich werden Blutwerte kontrolliert, um andere Erkrankungen auszuschließen und Begleiterkrankungen wie Diabetes zu erkennen.
Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es für Morbus Forestier?
Die Behandlung von Morbus Forestier folgt einem ganzheitlichen Ansatz, da eine ursächliche Heilung nicht möglich ist. Im Vordergrund steht die Erhaltung der Beweglichkeit durch regelmäßige physiotherapeutische Übungen und gezielte Bewegungstherapie. Bei Schmerzen helfen moderne Schmerzmittel und entzündungshemmende Medikamente. Wichtig sind auch Lifestyle-Änderungen wie Gewichtsreduktion und die Behandlung von Begleiterkrankungen wie Diabetes. In schweren Fällen, etwa bei Schluckstörungen durch Knochenwucherungen, kann eine Operation erwogen werden. Ergänzend können Akupunktur und andere alternative Therapien die Beschwerden lindern.
Literatur
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Carl Joachim Wirth (2001).
„Praxis der Orthopädie.“
Georg Thieme Verlag, Stuttgart/New York.
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