Hinken
- Aktualisiert: 08 Feb., 2025
- Dr. Michael Falahati
Hinken ist eine Gangstörung, bei der das Gehen asymmetrisch und ungleichmäßig wirkt. Ursachen können Schmerzen, Beinlängendifferenzen, Muskel- oder Gelenkprobleme sein. Das betroffene Bein wird oft weniger belastet, was zu einem unharmonischen Gangbild führt. Hinken kann vorübergehend oder dauerhaft auftreten.
Was sind die Hauptursachen für Hinken?
Hinken entsteht durch verschiedene Faktoren, die zu einem asymmetrischen Gang führen. Die häufigsten Ursachen sind: 1) Orthopädische Probleme wie Beinlängendifferenzen, Arthrose oder Hüftdysplasie, 2) Muskuläre Ursachen wie Verkürzungen oder Schwächen, 3) Neurologische Störungen wie Multiple Sklerose oder Bandscheibenvorfälle, 4) Schmerzbedingte Ursachen durch Verletzungen oder Entzündungen, 5) Angeborene Fehlbildungen. Auch temporäre Faktoren wie unpassendes Schuhwerk oder Verletzungen können Hinken verursachen. Jede Ursache erzeugt ein charakteristisches Gangbild, was für die Diagnose wichtig ist.
Welche Symptome sind typisch für Hinken?
Beim Hinken zeigt sich ein ungleichmäßiges Gangbild mit mehreren typischen Merkmalen: Eine asymmetrische Schrittlänge, wobei ein Bein anders belastet wird als das andere. Betroffene verlagern ihr Gewicht häufig auf die gesunde Seite und zeigen eine kompensatorische Rumpfneigung. Charakteristisch sind auch eine verlangsamte Gehgeschwindigkeit und ein unsicherer Stand. Häufig treten begleitend Schmerzen auf, besonders bei Belastung. Diese Symptome können sich im Tagesverlauf verstärken und zu Folgebeschwerden wie Rückenschmerzen führen.
Wie wird Hinken diagnostiziert?
Die moderne Diagnostik des Hinkens erfolgt mehrstufig: Zunächst durch eine ausführliche Anamnese und klinische Ganganalyse. Dabei wird das Gangbild visuell beurteilt und mit Video dokumentiert. Computergestützte Ganganalysen messen präzise Schrittlänge, Gewichtsverteilung und Gelenkwinkel. Bildgebende Verfahren wie Röntgen, MRT oder CT können strukturelle Ursachen aufdecken. Spezielle Tests wie das Trendelenburg-Zeichen prüfen die Hüftmuskulatur. Bei Verdacht auf neurologische Ursachen kommen EMG-Untersuchungen zum Einsatz.
Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es für Hinken?
Die Behandlung wird individuell auf die Ursache abgestimmt. Bei Beinlängendifferenzen helfen orthopädische Einlagen oder Schuhzurichtungen. Physiotherapie stärkt die Muskulatur und verbessert die Beweglichkeit durch gezielte Übungen. Bei arthrotischen Veränderungen können Schmerztherapie und entzündungshemmende Medikamente eingesetzt werden. Moderne operative Verfahren wie minimalinvasive Gelenkersatz-Operationen oder Beinverlängerungen sind bei schweren Fällen möglich. Ergänzend helfen oft Gangschulung und spezielle Hilfsmittel wie Gehstöcke. Die Prognose ist bei frühzeitiger, gezielter Behandlung meist gut.
Literatur
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