Muskelhypotonie
- Aktualisiert: 07 Feb., 2025
- Dr. Michael Falahati
Muskelhypotonie bezeichnet eine verminderte Muskelspannung und -stärke, oft erkennbar durch schlaffe Muskeln und eingeschränkte Bewegungsfähigkeit. Sie tritt häufig bei Babys auf und kann durch genetische Störungen, Stoffwechselprobleme oder neurologische Erkrankungen verursacht werden. Betroffene Kinder wirken oft schwach und haben Schwierigkeiten, den Kopf zu halten.
Was sind die Hauptursachen für Muskelhypotonie bei Kindern?
Muskelhypotonie bei Kindern kann zwei Hauptursachen haben: Zentrale (vom Gehirn ausgehende) und periphere (von Nerven oder Muskeln ausgehende) Störungen. Zu den zentralen Ursachen gehören häufig genetische Syndrome wie Down-Syndrom oder Prader-Willi-Syndrom, Frühgeburtlichkeit, Sauerstoffmangel während der Geburt oder Stoffwechselstörungen. Periphere Ursachen umfassen Muskelerkrankungen wie spinale Muskelatrophie oder Muskeldystrophien sowie Störungen der Nerven-Muskel-Übertragung wie Myasthenia gravis. Wichtig ist, dass viele Formen der Muskelhypotonie heute gut diagnostizierbar und teilweise behandelbar sind. Eine frühe Diagnose durch einen Kinderneurologen ist entscheidend für die bestmögliche Entwicklung des Kindes.
Welche Symptome deuten auf Muskelhypotonie bei Kindern hin?
Die typischen Anzeichen einer Muskelhypotonie fallen oft schon im Säuglingsalter auf. Betroffene Babys wirken besonders ’schlaff‘ und haben einen verminderten Muskeltonus. Charakteristische Symptome sind: Schwierigkeiten beim Trinken und Schlucken, verzögerte motorische Entwicklung, wenig Eigenaktivität, schwache Reflexe und überbewegliche Gelenke. Das Kind hat möglicherweise Probleme, den Kopf zu heben oder zu halten, und zeigt eine verzögerte Entwicklung beim Sitzen, Krabbeln oder Laufen. Diese ‚Froschstellung‘ der Beine im Liegen ist besonders typisch. Je früher diese Symptome erkannt werden, desto besser sind die Behandlungsmöglichkeiten.
Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es für Muskelhypotonie?
Die Behandlung der Muskelhypotonie erfolgt durch ein multimodales Therapiekonzept. Kernelemente sind Physiotherapie und Ergotherapie, die individuell auf das Kind abgestimmt werden. Dabei kommen verschiedene Methoden wie Vojta-Therapie oder Bobath-Konzept zum Einsatz. Ergänzend können Hilfsmittel wie spezielle Sitzschalen oder Stehständer die Entwicklung unterstützen. Bei bestimmten Grunderkrankungen sind auch medikamentöse Therapien möglich. Besonders wichtig ist die aktive Einbindung der Eltern, die bestimmte Übungen im Alltag fortführen. Regelmäßige Entwicklungskontrollen helfen, den Therapieerfolg zu überwachen und die Behandlung anzupassen.
Literatur
- Siehe auch: DystonieSpinale MuskelatrophieSpastikTorticollis
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