Hydrocephalus
- 19 Nov, 2024
- Dr. Michael Falahati
Was ist ein Hydrocephalus und wie entsteht er?
Ein Hydrocephalus (Wasserkopf) ist eine Störung, bei der sich übermäßig Hirnwasser (Liquor) in den Gehirnkammern ansammelt. Dies geschieht durch ein Ungleichgewicht zwischen Produktion und Abbau der Gehirnflüssigkeit. Normalerweise wird der Liquor in speziellen Bereichen der Hirnventrikel gebildet, fließt durch das zentrale Nervensystem und wird dann ins Blut aufgenommen. Störungen können durch verschiedene Ursachen entstehen: angeborene Fehlbildungen, Hirnblutungen, Tumoren, Infektionen oder Verletzungen. Bei Säuglingen kann der Kopf dadurch wachsen, da die Schädelknochen noch nicht fest verbunden sind. Bei Erwachsenen steigt stattdessen der Druck im Schädel gefährlich an. Eine frühe Erkennung ist wichtig, da unbehandelt bleibende Hirnschäden entstehen können.
Welche Symptome können auf einen Hydrocephalus hinweisen?
Die Symptome eines Hydrocephalus unterscheiden sich stark nach Alter und Entwicklungsstadium. Säuglinge zeigen oft einen vergrößerten Kopfumfang, vorgewölbte Fontanelle und das charakteristische ‚Sonnenuntergangsphänomen‘ der Augen. Häufige Symptome in allen Altersgruppen sind: Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen, Sehstörungen, Gleichgewichtsprobleme und Konzentrationsschwierigkeiten. Bei Erwachsenen können zusätzlich Gangstörungen, Inkontinenz und Persönlichkeitsveränderungen auftreten. Besonders alarmierend sind plötzliche Bewusstseinsstörungen, starke Kopfschmerzen oder Krampfanfälle – diese erfordern sofortige medizinische Behandlung.
Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es für einen Hydrocephalus?
Die moderne Behandlung des Hydrocephalus umfasst verschiedene chirurgische Optionen. Die häufigste Methode ist die Implantation eines Shunt-Systems, das überschüssigen Liquor in andere Körperregionen (meist Bauchraum oder Herz) ableitet. Eine Alternative ist die endoskopische Drittventrikulostomie, bei der ein neuer Liquorabflussweg im Gehirn geschaffen wird. Diese minimal-invasive Methode kommt ohne dauerhaftes Implantat aus. Die Wahl der Behandlung hängt von der Ursache, dem Alter des Patienten und der Art der Liquorzirkulationsstörung ab. Nach der Operation sind regelmäßige Kontrollen wichtig, um die Funktionsfähigkeit der Behandlung zu überwachen und mögliche Komplikationen früh zu erkennen.
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