Demenz

Demenz ist eine Erkrankung, bei der sich das Gehirn verändert und die geistigen Fähigkeiten wie Gedächtnis, Denken und Sprache allmählich abnehmen. Betroffene haben Schwierigkeiten, alltägliche Aufgaben zu bewältigen und können sich oft nicht mehr an wichtige Informationen erinnern.

Was sind die Hauptursachen von Demenz?

Die Alzheimer-Krankheit ist mit etwa 65% die häufigste Demenzform, bei der sich Eiweißablagerungen im Gehirn bilden. An zweiter Stelle steht die vaskuläre Demenz (15%), die durch Durchblutungsstörungen im Gehirn entsteht. Weitere Formen sind die Lewy-Körperchen-Demenz und die frontotemporale Demenz. Wichtig zu wissen: Es gibt auch behandelbare Demenzformen, die durch Vitamin B12-Mangel, Schilddrüsenerkrankungen, Depressionen oder Medikamentennebenwirkungen entstehen können. Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Diabetes, Übergewicht und Rauchen können die Entstehung einer Demenz begünstigen. Neue Forschungen zeigen, dass ein gesunder Lebensstil das Demenzrisiko deutlich senken kann.

Welche Symptome deuten auf eine Demenz hin?

Frühe Warnsignale einer Demenz sind Schwierigkeiten beim Kurzzeitgedächtnis, wie das Vergessen kürzlich geführter Gespräche oder wichtiger Termine. Betroffene verlegen häufig Gegenstände und haben Probleme bei der Planung des Alltags. Typisch sind auch Wortfindungsstörungen und Orientierungsprobleme in neuer Umgebung. Im weiteren Verlauf können Persönlichkeitsveränderungen auftreten: erhöhte Reizbarkeit, sozialer Rückzug oder ungewöhnliches Verhalten. Stimmungsschwankungen und Antriebslosigkeit sind ebenfalls häufig. Wichtig: Einzelne Gedächtnislücken sind noch keine Demenz – erst das gehäufte Auftreten mehrerer Symptome über längere Zeit ist bedeutsam.

Wie wird eine Demenz diagnostiziert?

Die Demenzdiagnostik erfolgt in mehreren Schritten: Zunächst führt der Arzt ein ausführliches Gespräch mit Patient und Angehörigen über die Beschwerden. Es folgen Gedächtnistests wie der Mini-Mental-Status-Test und der Uhrentest. Eine Magnetresonanztomographie (MRT) des Gehirns zeigt mögliche Schädigungen und schließt andere Erkrankungen aus. Blutuntersuchungen prüfen behandelbare Ursachen wie Vitaminmangel oder Schilddrüsenstörungen. Neue Diagnosemethoden wie Liquoruntersuchungen oder spezielle PET-Scans können eine Alzheimer-Erkrankung bereits früh nachweisen. Eine frühe Diagnose ist wichtig, da dann Therapien besser wirken.

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es für Demenz?

Die moderne Demenztherapie folgt einem ganzheitlichen Ansatz: Medikamente wie Cholinesterasehemmer oder Memantin können kognitive Fähigkeiten zeitweise stabilisieren. Ergänzend sind nicht-medikamentöse Therapien sehr wichtig: Gedächtnistraining, Bewegungstherapie und kreative Aktivitäten fördern die geistige Fitness. Neue Therapieansätze wie computergestütztes Hirntraining oder Musiktherapie zeigen vielversprechende Ergebnisse. Angehörige werden durch Schulungen und Selbsthilfegruppen unterstützt. Die Wohnumgebung sollte demenzgerecht gestaltet werden. Präventiv wirken regelmäßige Bewegung, gesunde Ernährung, soziale Kontakte und geistige Aktivität.

Literatur

  1. Hans Förstl (2011).
    „Demenzen in Theorie und Praxis.“
    Springer.
  2. Esme Moniz-Cook, Jill Manthorpe (2010).
    „Frühe Diagnose Demenz. Rechtzeitige evidenzbasierte psychosoziale Intervention bei Menschen mit Demenz.“
    Huber.
  3. Frank Schneider (2012).
    „Demenz. Der Ratgeber für Patienten und Angehörige. Verstehen, therapieren, begleiten.“
    Herbig.
  4. Siehe auch:  Alzheimer-KrankheitParkinson-KrankheitSpinale MuskelatrophieMyalgische Enzephalomyelitis/Chronisches Fatigue-Syndrom

Disclaimer: Diese Informationen dienen ausschließlich zu Bildungszwecken und ersetzen keine professionelle medizinische Beratung, Diagnose oder Behandlung. Konsultieren Sie bei gesundheitlichen Fragen oder Beschwerden stets eine qualifizierte Ärztin oder einen qualifizierten Arzt. Der Autor und die Herausgeber dieser Seite übernehmen keine Haftung für etwaige Schäden, die sich aus der Verwendung der hier enthaltenen Informationen ergeben.

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