Ataxie
- Aktualisiert: 07 Feb., 2025
- Dr. Michael Falahati
Ataxie ist eine Störung der Bewegungskoordination, die durch Schädigungen im Nervensystem verursacht wird. Betroffene haben Schwierigkeiten beim Gehen, Stehen oder bei zielgerichteten Bewegungen, obwohl ihre Muskelkraft normal ist. Häufigste Ursache ist eine Schädigung des Kleinhirns, das für die Feinabstimmung von Bewegungen zuständig ist.
Was sind die Hauptursachen von Ataxie?
Ataxie entsteht hauptsächlich durch Störungen des Kleinhirns und seiner Verbindungen. Die häufigsten Ursachen lassen sich in mehrere Kategorien einteilen: Erworbene Ursachen wie Schlaganfälle, Multiple Sklerose, Tumoren oder Vitamin B1-Mangel (besonders bei Alkoholismus); genetische Ursachen wie die Friedreich-Ataxie oder verschiedene Arten der spinozerebellären Ataxie; temporäre Ursachen wie Medikamentennebenwirkungen oder Vergiftungen; sowie immunologische Ursachen wie die Gluten-Ataxie bei Zöliakie. Auch Infektionen des Nervensystems oder Kopfverletzungen können eine Ataxie auslösen. Eine frühzeitige Erkennung der spezifischen Ursache ist entscheidend für die Behandlungsstrategie.
Welche Symptome treten bei Ataxie auf?
Die charakteristischen Symptome der Ataxie umfassen Störungen der Bewegungskoordination. Typisch sind ein schwankender, breitbeiniger Gang (Gangataxie), Schwierigkeiten beim aufrechten Stehen (Standataxie) und Probleme bei gezielten Bewegungen der Arme und Hände. Betroffene haben oft Schwierigkeiten beim Schreiben, Knöpfen oder beim Greifen von Gegenständen. Die Sprache kann verwaschen klingen (Dysarthrie), und es können Probleme mit der Blickkontrolle auftreten. Viele Patienten berichten auch über Schwindelgefühle und eine allgemeine Unsicherheit bei Bewegungen. Die Symptome entwickeln sich je nach Ursache unterschiedlich schnell und können von mild bis schwer variieren.
Wie wird Ataxie diagnostiziert und behandelt?
Die Diagnose der Ataxie beginnt mit einer ausführlichen neurologischen Untersuchung und Erhebung der Krankengeschichte. Moderne bildgebende Verfahren wie MRT zeigen mögliche Schädigungen im Gehirn. Genetische Tests können erbliche Formen identifizieren. Die Behandlung richtet sich nach der Grunderkrankung: Bei Vitamin-Mangel hilft eine Substitution, bei Gluten-Ataxie eine glutenfreie Ernährung. Zentral ist die Physiotherapie zur Verbesserung von Koordination und Gleichgewicht. Ergotherapie unterstützt bei Alltagsaktivitäten. Neue Therapieansätze wie spezielle Koordinationstrainings und in manchen Fällen auch Medikamente können die Symptome lindern. Eine psychologische Begleitung kann beim Umgang mit der Erkrankung helfen.
Literatur
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