Astrozytom

Ein Astrozytom ist ein Tumor im Gehirn, der aus speziellen Zellen namens Astrozyten entsteht. Diese Tumoren können gutartig oder bösartig sein und beeinflussen oft die Funktion des Gehirns, je nach Lage und Wachstumsrate. Symptome können Kopfschmerzen, Krampfanfälle oder neurologische Ausfälle umfassen.

Was sind die Hauptursachen und Risikofaktoren für die Entwicklung von Astrozytomen?

Astrozytome entstehen aus entarteten Astrozyten, einer Art von Gliazellen im Gehirn. Die wichtigsten bekannten Risikofaktoren sind genetische Veränderungen, insbesondere Mutationen im IDH1/2-Gen und im p53-Gen. Auch das Tumorsuppressorgen ATRX spielt eine wichtige Rolle. Etwa 5% der Fälle treten im Rahmen erblicher Syndrome wie Neurofibromatose Typ 1 oder Li-Fraumeni-Syndrom auf. Ionisierende Strahlung, besonders im Kindesalter, kann das Risiko erhöhen. Entgegen früherer Vermutungen gibt es keine gesicherten Zusammenhänge mit Handynutzung, Ernährung oder anderen Umweltfaktoren. Das Durchschnittsalter bei Diagnose liegt zwischen 30 und 50 Jahren.

Welche Symptome können auf ein Astrozytom hinweisen?

Die Symptome eines Astrozytoms entwickeln sich meist schleichend und hängen von der Tumorlokalisation ab. Typische Anzeichen sind neu auftretende epileptische Anfälle bei Erwachsenen, anhaltende Kopfschmerzen (besonders morgens), Übelkeit und Erbrechen durch erhöhten Hirndruck. Fokale neurologische Ausfälle wie Lähmungen, Sprachstörungen oder Sehstörungen können auftreten. Auch psychische Veränderungen wie Persönlichkeitsveränderungen, Konzentrationsstörungen oder Depression sind möglich. Bei etwa 30% der Patienten sind epileptische Anfälle das erste Symptom. Eine rasche ärztliche Abklärung dieser Symptome ist wichtig für eine frühe Diagnose.

Wie wird ein Astrozytom diagnostiziert?

Die Diagnose erfolgt durch einen mehrstufigen Prozess. Zunächst wird eine MRT mit und ohne Kontrastmittel durchgeführt, oft ergänzt durch eine CT. Diese Bildgebung zeigt Lage, Größe und Charakteristika des Tumors. Die definitive Diagnose erfordert eine stereotaktische Biopsie oder operative Gewebeentnahme. Das Gewebe wird histologisch untersucht und molekulargenetisch analysiert, besonders auf IDH-Mutation und 1p/19q-Kodeletion. Diese molekularen Marker sind entscheidend für Therapieplanung und Prognose. Zusätzlich werden neurologische Tests durchgeführt, um Funktionseinschränkungen zu erfassen.

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es für Astrozytome?

Die Behandlung folgt einem multimodalen Konzept. Bei niedriggradigen Astrozytomen ist oft eine vollständige operative Entfernung möglich. Bei höhergradigen oder ungünstig gelegenen Tumoren erfolgt eine maximal sichere Resektion. Anschließend wird meist eine Strahlentherapie durchgeführt, bei höhergradigen Tumoren kombiniert mit Chemotherapie (typischerweise Temozolomid). Neue zielgerichtete Therapien wie IDH-Inhibitoren bei IDH-mutierten Tumoren zeigen vielversprechende Ergebnisse. Begleitend sind oft Antiepileptika und Kortikosteroide nötig. Die Behandlung wird in spezialisierten Zentren durchgeführt und regelmäßig durch MRT-Kontrollen überwacht.

Literatur

  1. Siehe auch:  OligodendrogliomEpendymomGlioblastomHämangioblastom

Disclaimer: Diese Informationen dienen ausschließlich zu Bildungszwecken und ersetzen keine professionelle medizinische Beratung, Diagnose oder Behandlung. Konsultieren Sie bei gesundheitlichen Fragen oder Beschwerden stets eine qualifizierte Ärztin oder einen qualifizierten Arzt. Der Autor und die Herausgeber dieser Seite übernehmen keine Haftung für etwaige Schäden, die sich aus der Verwendung der hier enthaltenen Informationen ergeben.

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