Arteriovenöse Malformation
- Aktualisiert: 07 Feb., 2025
- Dr. Michael Falahati
Eine arteriovenöse Malformation (AVM) ist eine angeborene Fehlbildung, bei der Arterien direkt mit Venen verbunden sind, ohne Kapillaren dazwischen. Diese Gefäßanomalie kann zu erhöhtem Blutfluss und Gefäßrupturen führen, was das Risiko für Blutungen erhöht. AVMs können im gesamten Körper auftreten.
Was ist eine arteriovenöse Malformation (AVM) und wie entsteht sie?
Eine arteriovenöse Malformation (AVM) ist eine angeborene Gefäßfehlbildung, bei der Arterien und Venen direkt miteinander verbunden sind, ohne das normale Kapillarnetz dazwischen. Diese abnormalen Verbindungen bilden ein Gefäßknäuel (Nidus), das zu gefährlichen Durchblutungsstörungen führen kann. AVMs entstehen während der frühen Embryonalentwicklung, wobei genetische Faktoren eine Rolle spielen können. Die betroffenen Gefäßwände sind meist dünn und anfällig für Risse. AVMs können überall im Körper auftreten, sind aber besonders kritisch im Gehirn und Rückenmark. Sie können im Laufe des Lebens wachsen und durch den hohen Blutdruck in den fehlgebildeten Gefäßen zu lebensbedrohlichen Komplikationen führen.
Welche Symptome können bei einer arteriovenösen Malformation auftreten?
Die Symptome einer AVM variieren je nach Lokalisation und Größe. Bei zerebralen AVMs sind häufige Warnsignale starke Kopfschmerzen, epileptische Anfälle, Sehstörungen und neurologische Ausfälle. Die gefährlichste Komplikation ist eine Hirnblutung. Spinale AVMs können zu Rückenschmerzen, Taubheitsgefühlen und Lähmungserscheinungen führen. Bei AVMs in der Lunge treten oft Kurzatmigkeit und verminderte Sauerstoffversorgung auf. Hautnahe AVMs können als sichtbare, pulsierende Schwellungen erkennbar sein. Etwa 12% der Patienten mit einer AVM bleiben zunächst symptomfrei. Bei plötzlich auftretenden neurologischen Symptomen ist sofort ein Arzt aufzusuchen.
Wie wird eine arteriovenöse Malformation diagnostiziert?
Die Diagnose einer AVM erfolgt heute hauptsächlich durch moderne Bildgebungsverfahren. Die MR-Angiographie (MRA) und CT-Angiographie (CTA) liefern detaillierte 3D-Darstellungen der Gefäßfehlbildung. Die digitale Subtraktionsangiographie (DSA) gilt als Goldstandard und wird besonders vor geplanten Eingriffen durchgeführt. Dabei wird Kontrastmittel direkt in die Blutgefäße injiziert, um den exakten Gefäßverlauf darzustellen. Ergänzend können Ultraschalluntersuchungen und neurologische Tests durchgeführt werden. Eine frühe Diagnose ist entscheidend, um das Risiko schwerer Komplikationen zu minimieren.
Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es für eine arteriovenöse Malformation?
Die Behandlung von AVMs erfolgt heute durch drei moderne Hauptverfahren: Die mikrochirurgische Entfernung ist besonders bei oberflächlichen oder gut zugänglichen AVMs erfolgversprechend. Die endovaskuläre Embolisation verschließt die Gefäßfehlbildung durch minimal-invasiv eingebrachte Materialien wie medizinische Kleber oder Platinspiralen. Die stereotaktische Radiochirurgie nutzt hochpräzise Bestrahlung, um kleinere AVMs zu verschließen. Oft wird eine Kombination dieser Methoden angewandt. Die Behandlungswahl basiert auf Faktoren wie Größe, Lage, Blutungsrisiko und Allgemeinzustand des Patienten. Eine engmaschige Nachsorge ist essentiell für den Behandlungserfolg.
Literatur
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Leitlinien der DGN (2023).
„Zerebrale Gefäßmalformationen (arteriovenöse Malformationen, arteriovenöse Fisteln, Kavernome).“
AWMF Register-Nummer 030/088. - Siehe auch: HämangiomHämangioblastomChiari-MalformationMeningeom
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