Schmorl-Knötchen
- 02 Nov, 2024
- Dr. Michael Falahati
Was sind Schmorl-Knötchen und wie entstehen sie?
Schmorl-Knötchen sind kleine Einbrüche von Bandscheibengewebe in die angrenzenden Wirbelkörper. Sie entstehen meist während der Wachstumsphase oder durch übermäßige mechanische Belastung der Wirbelsäule. Häufig treten sie im Zusammenhang mit dem Morbus Scheuermann auf, einer jugendlichen Wachstumsstörung der Wirbelsäule. Die Knötchen entstehen, wenn die knorpelige Deckplatte der Wirbel geschwächt ist und das weiche Bandscheibengewebe in den Wirbelkörper einsinkt. Dies kann durch genetische Faktoren, Entwicklungsstörungen oder starke körperliche Belastungen begünstigt werden. Im Röntgenbild oder MRT erscheinen sie als charakteristische Eindellungen in den Wirbelkörpern. Moderne Untersuchungen zeigen, dass sie häufiger vorkommen als früher angenommen und oft keine klinische Bedeutung haben.
Sind Schmorl-Knötchen schmerzhaft oder gefährlich?
In den meisten Fällen verursachen Schmorl-Knötchen keine Beschwerden und werden häufig nur zufällig bei Routineuntersuchungen entdeckt. Sie gelten als harmlose Normvariante der Wirbelsäule. Allerdings können frisch entstandene Schmorl-Knötchen in der Akutphase durchaus Schmerzen verursachen, da der Einbruch in den Wirbelkörper eine lokale Entzündungsreaktion auslösen kann. Diese Phase ist meist vorübergehend und heilt von selbst aus. Eine Behandlung ist nur dann erforderlich, wenn anhaltende Beschwerden auftreten. Langfristig besteht kein erhöhtes Risiko für chronische Rückenschmerzen oder andere Komplikationen. Regelmäßige sportliche Aktivität und Rückenübungen können vorbeugend wirken.
Wie werden Schmorl-Knötchen diagnostiziert und abgegrenzt?
Die Diagnose von Schmorl-Knötchen erfolgt hauptsächlich durch moderne Bildgebungsverfahren. Das MRT ist dabei besonders aussagekräftig, da es nicht nur die knöchernen Strukturen, sondern auch das Weichgewebe und eventuelle Entzündungsreaktionen darstellt. Im Röntgenbild erscheinen sie als klar begrenzte, meist symmetrische Einbrüche in den Wirbelkörpern. Wichtig ist die Abgrenzung von anderen Wirbelsäulenerkrankungen wie Tumoren oder Entzündungen. Dabei helfen spezielle MRT-Sequenzen und gegebenenfalls eine Verlaufskontrolle. Die Diagnose wird durch die charakteristische Bildgebung in Kombination mit der Krankengeschichte und körperlichen Untersuchung gestellt. Eine Gewebeprobe ist in der Regel nicht notwendig.
Literatur
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„Orthopedic Radiology. A practical Approach.“
Lippincott Williams & Wilkins, 3. Auflage. -
C. Adler (1983).
„Knochenkrankheiten.“
Springer. -
W. Pschyrembel (2014).
„Klinisches Wörterbuch.“
Verlag Walter de Gruyter, 265. Auflage.
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